"3 für Demokratie" im Landkreis Roth

15.9.2019, 16:21 Uhr

© Foto: Tobias Tschapka

Und warum das Ganze? "Weil Demokratie zwar schön ist, aber auch viel Arbeit macht", sagt Cordula Doßler von der Volkshochschule. Sie sei zwar in der Gewissheit aufgewachsen, dass Demokratie etwas Selbstverständliches ist, aber die heutigen Zeiten würden zeigen, dass sie doch nicht so "unkaputtbar" sei, wie man bis jetzt gedacht hat. "Darum haben wir uns erstmals in dieser Konstellation zusammengetan, um gemeinsam mehr Menschen mit unseren Themen zu erreichen", so Doßler.

"Wir haben ein spannendes Programm zusammengestellt, was viele Menschen ansprechen und ihr Interesse wecken soll. Dabei haben wir versucht, das Thema Demokratie von vielen verschiedenen Seiten zu betrachten", meint Klaus Schubert, Geschäftsführer der katholischen Erwachsenenbildung Roth-Schwabach und Neumarkt.

Mit eigenem Profil

"Jeder von uns hat sein eigenes Profil eingebracht, nicht zuletzt auch aus christlicher Sicht", findet Margot Huyskens, Geschäftsführerin und theologische Leiterin des Evangelischen Bildungswerks Schwabach. "Auch wenn es Stimmen gibt, die sagen, dass sich Religion aus der Politik rauszuhalten habe, so ist das Christentum nicht nur für die eigenen vier Wände gedacht. Wenn einem andere Menschen nicht egal sind, dann ist man bereits politisch", ist sie überzeugt.

Schubert stimmt seiner evangelischen Kollegin zu: "Will Kirche etwas bewegen, dann muss sie ihre Themen in die Öffentlichkeit bringen

Mutig waren auch die vier Frauen, die vor genau 70 Jahren gegen viele Widerstände die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Grundgesetz verankert haben. Mit der Ausstellung "Mütter des Grundgesetzes" am 1. Oktober, 19 Uhr, im Rother Seckendorffschloss, beginnt die Veranstaltungsreihe. Auf 17 Schaubildern wird das Leben der Politikerinnen Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel gezeigt. Die vier weiblichen Mitglieder des Parlamentarischen Rates haben dafür gekämpft, dass es bis heute im Grundgesetz heißt: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt."

Am 10. Oktober wird es ab 19.30 Uhr laut im Hilpoltsteiner evangelischen Gemeindehaus. Zumindest verspricht dies der Titel des Vortrags des Priesters und Studentenpfarrers der katholischen Hochschulgemeinde Würzburg, Burkhard Hose.

"Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, und ein Film spricht die Menschen noch einmal auf eine sehr intensive Weise an", findet Schubert, laut dem man mit einem Kurzfilmabend in der Hilpoltsteiner Christuskirche etwas Neues ausprobieren will. Unter dem Motto "Das Land, in dem ich leben will" gibt es am 14. Oktober, 19.30 Uhr, sieben Kurzfilme zu sehen. Das Spektrum der Filmbeiträge geht von witzig bis nachdenklich.

Am 24. Oktober geht es wieder zurück ins Seckendorfschloss, denn dort hält um 20 Uhr die Nürnberger Historikerin Nadja Bennewitz den Vortrag "Laut, stark, erfolgreich!?", eine atemlose feministische Zeitreise durch die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Letzte Veranstaltung der Themenreihe "3 für Demokratie" sind am 5. November, 19 Uhr, die Stammtischgespräche "Frauen macht Politik!" im Hilpoltsteiner Gasthaus "Gutmann zur Post".

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