Hoher Sachschaden

A9 bei Hilpoltstein: Autotransporter walzt Mittelleitplanke nieder

Vifogra/Eberlein/red

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1.3.2022, 09:02 Uhr
Der verunglückte Transporter zwischen Hilpoltstein und Allersberg.

© Marc Winkelströter/THW Der verunglückte Transporter zwischen Hilpoltstein und Allersberg.

Der Transporter war gegen 18.30 Uhr am Montagabend von München kommend in Richtung Norden unterwegs, als plötzlich der vordere linke Reifen platzte und das schwere Gerät ins Schleudern geriet. Dem 39-jährigen Trucker gelang es nicht seinen Autotransporter wieder unter Kontrolle zu bringen, dieser drehte sich um 180 Grad durchbrach die Mittelschutzplanke. Hier blieb er dann, entgegen seiner eigentlichen Fahrtrichtung stehen, der Lkw ragte auf die beiden linken Spuren. Wie durch ein Wunder reagierten alle Autofahrer richtig, lediglich vier Fahrzeuge wurden durch Trümmerteile beschädigt. "Ja, aber wie gesagt, keiner verletzt - Gott sei Dank", so Andreas Stern von der Autobahnpolizei Feucht.

Die Feuerwehren Hilpoltstein, Allersberg und Göggelsbuch sowie das Technische Hilfswerk waren im Einsatz. Ärgerlich: Während des Einsatzes musste die Polizei auf die Einsatzkräfte achtgeben, denn andere Verkehrsteilnehmer zückten lieber ihr Handy oder gafften beim Vorbeifahren, anstatt zügig über den Seitenstreifen die Unfallstelle zu passieren.

Gefahr von Folgeunfällen

"Jedes zweite, dritte Fahrzeug fährt vorbei mit sehr langsamer Geschwindigkeit, oftmals filmen die Beifahrer", so eine Polizistin. Die Beamten ermahnten die Autofahrer lautstark und mit Gesten, dass sie doch zügig weiterfahren möchten. Doch nicht alle waren so einsichtig, berichtet Andreas Stern: "Wenn wir Fahrzeugführer gesehen haben, die mit dem Handy gefilmt haben, haben wir sie auch rausgezogen und haben sie sanktioniert".

Eine Gefahr nicht nur für die Einsatzkräfte, wie Stern weiß: "Wenn dann einer einfach die Vollbremsung einleitet, um da zu sehen, wie spektakulär jetzt der Lkw in der Mittelstandsbank hängt, dann fährt der da hinten drauf und wir haben wieder Folgeunfälle. Bindet wieder Kapazitäten von uns und das führt dann halt auch nicht zum gewünschten Erfolg". So blieb den Beamten nichts anderes übrig, als ständig den Verkehr im Auge zu behalten und die Verkehrsteilnehmer zum Weiterfahren zu animieren.

Mittelstreifen ausgebaggert

Durch den aufgerissenen Tank des Fahrzeugs sollen ersten Angaben zufolge etwa 800 Liter an Diesel ausgetreten sein. Die alarmierte Feuerwehr pumpte den Rest des Treibstoffs um, damit nicht noch mehr zur Verunreinigung beitragen konnte. Markus Knon, der als Fachberater Umwelt vor Ort war, geht schon von einem größeren Schaden aus: "Sehr wahrscheinlich ja und es ist nicht weit weg ist der Rhein-Main-Kanal, und das gilt es auf alle Fälle zu verhindern, dass der Diesel dort eintritt." Stellenweise musste das Erdgut im Mittelstreifen ausgebaggert werden.

Die Bergung des Transporters war schwierig, da sich das Fahrzeug in der Leitplanke verkeilt hatte. Eine Spezialfirma und die Autobahnmeisterei Greding waren ebenfalls vor Ort. Gegen 3.30 Uhr morgen beendete das THW seinen Einsatz.

Der Transporter soll acht Neufahrzeuge geladen haben. Von diesen sind drei massiv beschädigt und der Rest mindestens leicht. Die Polizei schätzte den entstandenen Sachschaden in der Nacht noch auf mindestens 250 bis 300.000 Euro. Allein mindestens 64.000 Euro gibt die Polizei als Schaden an Leitplanke und an den weiteren, durch Trümmerteile beschädigten Fahrzeugen an. Die Reparaturen an der Mittelleitplanke dauern noch an.


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