Ab heute steht Spargel auf dem Speiseplan

24.4.2019, 17:52 Uhr
Ab heute steht Spargel auf dem Speiseplan

© Robert Schmitt

Dank der hohen Temperaturen der vergangenen Wochen wächst der Spargel zehn bis zwölf Zentimeter pro Tag. "Entsprechend sind große Mengen hoher Qualität auf dem Markt", erklärte Adel. Beide warnten aber zugleich vor einem Wachstumseinbruch infolge der ausgedehnten Trockenheit. "Es kann deshalb schnell vorbei sein mit dem Spargel in diesem Jahr", empfahl Wolf den Spargelliebhabern der Region eine schnelle Reaktion beim Kauf der Delikatesse.

Spargel in vielen Variationen mit Leber als Hauptgang und einer Zitronenmousse zum Dessert: Ute Mahl und ihre sieben Helferinnen aus dem einsemestrigen Lehrgang für Landwirtschaftliche Hauswirtschaft hatten sich schon ab 8 Uhr in der Lehrküche getroffen, um das Menü für die Gäste aus Politik und Landwirtschaft zuzubereiten.

"Alles eine Sache der Planung", erklärte Mahl ihre Strategie beim Kochen für knapp 30 Gäste. Jeder bekomme seine Aufgabe. "Dann ist das nicht mehr schwierig", so Mahl. Den Endspurt hat sie dennoch vorsichtshalber an die große Tafel geschrieben. "10.40 Uhr Kartoffel zusetzen, Suppe ansetzen. 11 Uhr Vorspeise anrichten."

Ohne Folie kein fränkischer Spargel

Landrat Herbert Eckstein, Spargelkönigin Theresa Bub, Schwabachs Oberbürgemeister Matthias Thürauf, der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer, Kammersteins Gemeindechef Walter Schnell sowie die Bezirksräte Cornelia Griesbeck und Robert Gattenlöhner teilten sich die Tafel mit Spargelbauern und ihren Funktionären. Miriam Adel ergriff als Vorsitzende der Fränkischen Erzeugergemeinschaft das Wort und warnte vor einer Verteufelung der Folien auf Spargelfeldern. "Ohne dieses wichtige Hilfsmittel würde es gewiss keinen Spargelanbau in Franken mehr geben", so die Politologin und ehemalige Spargelkönigin. Durch den Einsatz der Folien erwärme sich der Boden besser, sagte Miriam Adel. Der Spargel wachse dadurch schneller, werde zarter und entwickle einen besseren Geschmack. "Außerdem kann man auf Pflanzenschutzmittel verzichten", nannte Adel einen weiteren Vorteil des Folieneinsatzes.

Laut Werner Wolf sind es gegenwärtig 46 Landwirte, die auf 90 Hektar in Schwabach und dem Landkreis Roth Spargel anbauen. Die Fläche sei stabil, die Zahl der Spargelbauern nicht, so Wolf. 2018 habe es noch 55 gegeben. Die Gemeinde mit dem höchsten Anteil an Spargelfeldern sei Kammerstein, gefolgt von Hilpoltstein und Schwabach, sagte der leitende Landwirtschaftsdirektor.

Spargelprinzessinnen seit 1999

Landrat Herbert Eckstein wies darauf hin, dass der Landkreis die Vermarktung des Spargels bereits seit 1999 unterstütze. "Damals gab es die erste Spargelprinzessin, heute kommt die Königin aus dem Landkreis Roth", so Eckstein, der den Rother Spargel als besonders schmackhaft bezeichnete. "Denn es kommt auf den Boden an", war er überzeugt.

Die jüngst zunehmend erkennbare Problematik, ausreichend Saisonkräfte für das Spargelstechen anwerben zu können, sah der SPD-Politiker für die Betriebe in Schwabach und dem Landkreis nicht als gegeben an. "Wer seine Leute gut versorgt, hat hier keine Schwierigkeiten", brach Eckstein eine Lanze für den Umgang mit Personal aus Polen und Rumänien auf den Höfen des Landkreises.

Hauswirtschafts-Abteilungsleiterin Ingrid Bär dankte der Küche für ihren Einsatz. "Sie zeigen, was mit regionalen und saisonalen Rohstoffen alles möglich ist", sagte Bär in Richtung Küchenteam und schlug anschließend in dieselbe Kerbe wie ihr Chef. "Essen Sie ab heute so viel Spargel wie möglich, denn jetzt ist er frisch und gut."

Kreisbauernobmann Thomas Schmidt warb für bessere Information der Verbraucher in Sachen Landwirtschaft. "Wir Bauern müssen uns mehr nach außen darstellen, damit unsere Kunden besseren Bezug zu unserer Arbeit und zur Natur bekommen", schrieb Schmidt sich und seinen Kollegen ins Stammbuch.

Ähnlich sah es Ute Mahl auch für den Einsatz mit Schlachttieren in privaten Küchen. "Wir müssen den Menschen zeigen, wie man mit einem Produkt umgeht", so Mahl, damit nicht nur die Edelteile verwertet werden. Deshalb habe man diesmal auf Schafsleber gesetzt, um zu zeigen, dass sich auch Innereien gut verarbeiten lassen. Vergangenes Jahr habe man eine Schweinezunge serviert. 2017 seien es Kalbsbäckchen gewesen. "Von der Nase bis zum Schwanz" lautet die Botschaft aus der Küche.

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