Adventsweisen und Neogospel

17.12.2012, 16:49 Uhr
Adventsweisen und Neogospel

© Leykamm

Mitwirkende und Zuhörer intonierten gleich zu Beginn ein gemeinsames „Oh du fröhliche!“ Gleich darauf konnte das Vokalensemble dann zeigen, was an gesanglichem Potenzial in ihm steckt. Leiterin Nailia Laeva verstand es ein ums andere Mal, die stimmlichen Reserven ihrer Getreuen zu mobilisieren. Der Ankunft Christi auf Erden fieberte der Chor förmlich entgegen.

Johanna Wunram von der Dr.-Mehler-Schule Georgensgmünd gelang es wiederum, einen trefflichen Kontrapunkt zu setzen. Sie erzählte unter anderem die Geschichte einer Weihnachtsgans, die von einer Familie aufgenommen wird. Aber nur, um das Tier zu mästen, damit aus dem Federvieh an

Heiligabend ein opulentes Mahl geraten kann. Doch das Schlacht- mutiert zum Haustier, weil es niemand übers Herz bringt, dem schnatternden Mitbewohner ein Leid anzutun. So gibt es in jener Familie lange Jahre ein vegetarisches Christfest, „denn Gänse werden sehr alt“, las Johanna vor. Die Besucher schmunzelten leise vor sich hin, während von der Empore herab die „Gmünder Volksmusikanten“ mit ihren Stücken die Herzen zu erwärmen begannen.

Bald war dann die Reihe wieder am Volkschor. Ein munteres und passendes Wechselspiel der Beiträge. Der Chor selbst wusste in diesem Reigen besondere Glanzlichter zu setzen. Und das auf ganz verschiedene Weise: Mal war es die Leiterin selbst, die mit ihrem Sologesang das Ensemble bereicherte und durch glockenhelle Stimme begeisterte. Ein anderes Mal beeindruckte der Chor durch gesangliche Geschlossenheit. Vor allem beim eigentlichen „Kracher“ des Abends, der erstaunlicherweise kein Weihnachtslied im eigentlichen Sinne war: „Sing and pray“ nannte er sich, kam im treibenden Rhythmus daher und wurde aufgrund seines Erfolges auch nochmal als Zugabe gegeben.

Natürlich aber gab es auch die Klassiker der Jahreszeit zu hören: „Fröhliche Weihnacht überall“, „Adeste fideles“ und selbstverständlich „Stille Nacht, Heilige Nacht“, ein Lied, in das alle miteinstimmten, während im Kirchenschiff die elektrischen Lichter erloschen und Kerzenschein das Gotteshaus in eine warme Atmosphäre tauchte.

Fast ebenso erhaben der Auftritt von Heiko Reichenberger, der beim „Little Drummer Boy“ zum Gesang des Chores die Trommel schlug, während es draußen vor sich hin taute. Drinnen aber, in der Peterskirche, hoben die Stimmen an, um erneuten Schneefall zu beschwören und dazu „White Christmas“ in der deutschen Version zu singen. „Möcht' auf Erden Friede immer sein...“ heißt hier die letzte Zeile. Ein frommer Wunsch, in den jeder im Herzen miteinstimmen konnte. Entsprechend lang ertönte der Schlussapplaus eines rundum gelungenen weihnachtlichen Abends.

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