„Agrargifte rauben den Insektenfressern die Nahrungsgrundlage“

16.5.2016, 16:06 Uhr
„Agrargifte rauben den Insektenfressern die Nahrungsgrundlage“

© F.: Nabu/A. Limbrunner

Noch nie in der zwölfjährigen Geschichte seiner Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“ verzeichnete der LBV ein so schlechtes Ergebnis für den Zugvogel. Beim Mauersegler verzeichnet der LBV mit 20 Prozent den höchsten Rückgang aller Vogelarten. Er rangiert vorerst drei Plätze schlechter (16.) als 2015.

„Agrargifte wie Glyphosat rauben gerade Insektenfressern wie dem Mauersegler die Nahrungsgrundlage. So konnte er sich nie mehr vom nassen Sommer 2013 erholen. Außerdem litt der Nachwuchs im Vorjahr unter der großen Hitze“, erklärt LBV-Agrarbiologe Alf Pille. „Während die EU über die Wiederzulassung von Glyphosat diskutiert, werden die Teilnehmer der Vogelzählungen in ihrem eigenen Garten Zeugen dieser dramatischen Entwicklung“, so Alf Pille.

Als Gebäudebrüter, der auf Nischen an Häusern angewiesen ist, verliert der Mauersegler darüber hinaus durch energetische Sanierungsmaßnahmen immer mehr Nistmöglichkeiten. Und das obwohl Mauersegler-Nester gesetzlich geschützt sind.

Ein ähnlicher Negativtrend ist auch bei der Mehlschwalbe (11.) zu erkennen, einem anderen reinen Insektenfresser und Langstreckenzieher. Mit einer Abnahme von zehn Prozent zum Vorjahr schafft sie es zum ersten Mal nicht einmal mehr unter die Top Ten der Gartenvögel in Bayern.

 

Keine Kommentare