Allersberg: Brunnen als Symbol

27.7.2010, 11:16 Uhr
Allersberg: Brunnen als Symbol

© Sturm

 Drangvolle Enge herrschte im evangelischen Gemeindezentrum, in das die Feier witterungsbedingt verlegt werden musste. „Wir feiern Jubiläum, 25 Jahre Partnerschaft und 40 Jahre Freundschaft, eine lange Zeit, wenn man die Zeitrechnung 1945 beginnt“, sagte Bürgermeister Bernhard Böckeler in seiner Begrüßung der Festgäste, darunter 85 Personen, „von den Jüngsten bis zu den Erfahrensten“, aus Frankreich. Er hieß besonders seinen Amtskollegen Pierre Destic mit Gattin und dessen Stadtrat willkommen, die eine Blitztournee per Flugzeug zur Feier in Allersberg gestartet hatten.

Erinnerung an Gründerväter

Allersberg: Brunnen als Symbol

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Während Reinhold Mücke vom Freundeskreis Saint Céré an die Urheber der freundschaftlichen Beziehungen vor 40 Jahren, den mittlerweile verstorbenen Pfarrer Abbe Paul Gibrat und die beiden Bürgermeister Michel Gineste und R. Andre Boye sowie deren Allersberger Kollegen Josef Schön und Ludwig Gmelch, erinnerte, freute sich Therry Cassan, Präsident des Parnerschaftskomitees, dass er „diesen sehr bewegenden Augenblick auf dem SaintCéré-Platz miterleben durfte.

„Mit der aus Steinen aus der Nähe von St. Céré erbauten Quellwand haben Sie die starke Verbundenheit zwischen beiden Kommunen zum Ausdruck gebracht“, hielt er fest. Es ist ein starker Wunsch von beiden Seiten, die Beziehungen weiter auszubauen, betonte er.

Guter Baustein

Festredner bei der Jubiläumsfeier war Günter Beckstein. Er sei wegen seiner Verbundenheit zu Allersberg gerne gekommen, vor allem aber auch deshalb, weil er Städtepartnerschaften als guten Baustein der Europäischen Gemeinschaft sehe, sagte dieser.

Aus furchtbarem Krieg sei großartiges Friedenswerk entstanden. Europa sei heute eine Selbstverständlichkeit. Er bedankte sich bei den in der Kommunalpartnerschaft engagierten Personen, denn „es ist eine große Aufgabe, dieses Werk der Versöhnung an der Basis weiterzuführen“. Zur Erinnerung an den Festtag überreichte ihm Reinhold Mücke die erste Ausgabe des Jubiläumsbuches.

Im Namen aller anwesenden Bürgermeister und im Namen von Landrat Herbert Eckstein sprach Marlene Mortler: „Wir haben aus der Geschichte gelernt und sind auf dem besten Wege, durch Partnerschaften im Kleinen und Großen immer mehr zu bewegen. Doch wie in einer Ehe, so sei es auch in den Partnerschaften ein ständiges Geben und Nehmen“, erklärte die Abgeordnete aus Dehnberg bei Lauf.

Pierre Destic, Bürgermeister der Stadt Saint Céré erinnerte daran, „wie weit der Weg vor 40 Jahren gewesen ist zu dieser Freundschaft, die heute symbolisch mit dem aus Lotsteinen gebauten Brunnen in Allersberg konkrete Formen annimmt“.

Vergangenheit ruhen lassen

Von Anfang an habe es Abbe Gibrat verstanden, dass man einen Schlussstrich unter die Vergangenheit setzen sollte, um neuen Generationen Freundschaft zu ermöglichen. Es gebe nicht viele Städtepartnerschaften von solch langer Dauer wie die zwischen Allersberg und Saint Céré.

„Wir haben alle aus der gemeinsamen Geschichte gelernt und sind einen sehr guten Weg gegangen, wir sind ,Schrittmacher‘ in Deutschland, Allersberg – Saint Céré ist Bürgerbewegung für Europa“, sagte der Allersberger Bürgermeister Bernhard Böckeler. „Für die weiteren Ziele brauchen wir die Jugend, betonte Böckeler, der sich abschließend „begeisterungsfähige, visionäre Menschen wünschte, die menschliche Begegnungen über Grenzen hinweg suchen“.

Anschließend unterzeichneten die beiden Bürgermeister sowie der Präsident des Partnerschafskomitees und des Freundeskreises Saint Céré die Urkunde zur Erneuerung der Partnerschaft.