Allersberg: Ein Seelsorger und Baumeister wird 70

29.3.2016, 16:47 Uhr
Allersberg: Ein Seelsorger und Baumeister wird 70

© Foto: Josef Sturm

Bei den Ostergottesdiensten feierte er mit und zum Geburtstag, so hofft er, will er mit am Altar stehen. Zu seinem runden Geburtstag findet heute auf jeden Fall ein Dankgottesdienst um 18 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt statt. Beim anschließenden Empfang im Kolpinghaus haben alle die Möglichkeit, dem Jubilar zu gratulieren und mit ihm einige Worte zu wechseln.

Eigentlich hatte Pfarrer Tontarra vorgehabt, zum 31. Januar um seine Versetzung in den Ruhestand beim Bischof in Eichstätt zu bitten und bis zum neuen Schuljahr noch in Allersberg tätig sein zu können. Erst dann wollte er in den Ruhestand gehen. Doch die Gesundheit machte ihm einen Strich durch diese Planung.

Inzwischen ist er nicht mehr Pfarrer von Allersberg, denn auf seine Bitte hin wurde er bereits freigestellt und ist nun Pfarradministrator von Allersberg. Die Pfarrei hat mit Pater Maxentius Unterstützung für die Übergangszeit erhalten, bis der inzwischen ernannte neue Pfarrer im September sein Amt antritt. Alle Aufgaben in Allersberg, Göggelsbuch und Ebenried müssen bis dahin Kaplan Michael Radtke und Pater Maxentius unter Mithilfe des Ruhestandsgeistlichen Alfred Hausner bewältigen.

„Die Unterstützung durch den Franziskanerpater Maxentius tut uns sehr gut“, zeigt sich Pfarrer Tontarra zufrieden mit der derzeitigen Lösung. Er hofft, bald ebenfalls wieder mitwirken zu können und freut sich, dass mit Peter Wenzel aus Herrieden bereits ein Nachfolger für ihn gefunden wurde. Wie er berichtete, sei dieser inzwischen auch bei ihm im Pfarrhaus gewesen und habe sich in einem ausführlichen Gespräch über das Geschehen im Pfarrverband informiert. Kaplan Radtke habe ihm zudem die Orte im Pfarrverband gezeigt.

Berufswahl nie bereut

Keine Sekunde habe Peter Tontarra bereut, Priester geworden zu sein, erklärt er. Geboren wurde der Jubilar in Nennhausen im Kreis Rathenow in Brandenburg, wo er mit drei Geschwistern aufwuchs. 1948 kam die Familie nach Bad Steben und 1952 zog diese arbeitsbedingt nach Eichstätt. Dort besuchte Tontarra zunächst die Realschule und arbeitete zehn Jahre bei der AOK, wo er die Verwaltungsstelle leitete.

Dann folgte er seinem Kinderwunsch und besuchte das Spätberufenen-Seminar in Lantershofen bei Bonn. Am 24. Juni 1978 empfing Tontarra im Dom zu Eichstätt die Priesterweihe von Bischof Alois Brems. Nach Diakonenstellen in Kipfenberg und Friedrichshofen war er als Kaplan in Roßtal, Feucht, Altdorf und Neumarkt, ehe er 1985 zum Pfarrer von Wolferstatt/Otting ernannt wurde. Am 1. Mai 1994 kam Peter Tontarra als Pfarrer nach Allersberg und 1998 wurde er zum Dekan des Dekanats Hilpoltstein gewählt. Knapp zehn Jahre übte er dieses Amt aus.

Höhepunkte habe es in den vergangenen 22 Jahren genug gegeben, erzählt Tontarra. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit stand die Einweihung des Kindergartens St. Theresia an. Höhepunkte waren auch die Einweihung der neuen Orgel und die Generalsanierung sowie die 300-Jahrfeier der Allersberger Pfarrkirche. Acht Kirchen und neun Gebäude sowie 63 Angestellte gelte es zu verwalten und zu betreuen. Er sei also nicht nur Seelsorger, sondern auch Baumeister und Geschäftsführer.

Er habe es nie bereut, nach Allersberg gegangen zu sein. Es sei die richtige Entscheidung, sagt das Geburtstagskind. Er habe sich die zwei Jahrzehnte hier stets wohlgefühlt und eine große Hilfe durch die Mitarbeiterinnen Petra Schmidt-Lerzer, Christine Schmid und Maria Deppner im Pfarrbüro gehabt, die ihn wie weitere fleißige Helfer stets tatkräftig unterstützt hätten. „Wir waren und sind ein tolles Team.“

Lobend äußert sich Pfarrer Tontarra auch über die gute Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde, den Gremien, Behörden und Vereinen und vor allem auch mit der evangelischen Kirchengemeinde. Wir haben Ökumene praktiziert. Auch den Fasching habe er gerne mitgefeiert und als Tillträger sogar Fastnachtspredigten und Büttenreden gehalten.

Die Menschen mit all ihren Sorgen und Nöten sind dem sehr bürgernahen und leutseligen Geistlichen ans Herz gewachsen, ebenso auch seine beiden elfjährigen Kater Momo und Murmel. So sieht er seinem Abschied auch mit einem weinenden Auge entgegen. Doch hofft er, dass die Verbindungen nicht abreißen, denn er bleibt ganz in der Nähe. Seinen Ruhestand wird er in der Caritas-Wohnanlage in Hilpoltstein verbringen und gerne möchte er auch, wenn es seine Gesundheit wieder erlaubt, in den Pfarreien und Kirchen aushelfen.

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