Allersberg investiert 40.000 Euro in Brunnen

6.4.2019, 11:30 Uhr
Allersberg investiert 40.000 Euro in Brunnen

© Foto: Reinhold Mücke

Dabei sind besagte Probleme völlig unterschiedlich gelagert: Am Hinteren Markt sind sie zutage getreten, weil man eine Wasseruhr eingebaut hat und damit erstmals der Wasserverbrauch während eines Jahres festgestellt wurde. Auf dem Saint-Céré-Platz muss nach etwa zehnjährigem Betrieb eine Instandsetzung der Quellwand erfolgen.

Zum Hinteren Markt. Dort seien rund 3800 Kubikmeter Wasser während eines Jahres geflossen, wie Bürgermeister Daniel Horndasch den Mitgliedern des Bauausschusses berichtete. Rechne man die Gebühren dafür hoch und setze die Vorauszahlungen für das laufende Jahr an, so würden sich Kosten von rund 30.000 Euro ergeben.

"Das hat mich fast vom Stuhl gehauen", bekannte Daniel Horndasch, zumal diese Kosten im Haushalt nicht eingeplant seien. Sie wurden schließlich von den Ausschussmitgliedern nachträglich gebilligt – bei einer Gegenstimme von Siegfried Mücke (CSU).

In den Griff bekommen

Trotzdem müsse man den hohen Wasserverbrauch in den Griff bekommen, so Horndaschs Appell. Sein Vorschlag lautete daher, das Wasser künftig im Kreislauf durch den Brunnen laufen zu lassen. Dafür aber wäre eine unterirdische Brunnenstube im Ausmaß von etwa 2,4 mal 2,4 Meter notwendig, in dem die Technik und ein Wasserspeicher untergebracht wären. Die Kosten dafür hatte Gunther Pfahler, Leiter des Bau- und Umweltamtes, mit etwa 25.000 Euro hochgerechnet.

Müsse denn künftig auch das von der Feuerwehr aus den Unterflurhydranten für Übungen entnommene Wasser gemessen werden, fragte sich Siegfried Mücke (CSU). Er erinnerte daran, dass der Wasserverbrauch beim seinerzeitigen Neubau des Brunnens am westlichen Ende des Hinteren Marktes zum Abschluss der Sanierung durchaus erörtert worden sei.

Man habe damals entschieden, das kühle Nass stets frisch durch den Brunnen laufen zu lassen, weil sich der Kindergarten in der Nähe befinde und das Wasser daher Trinkwasserqualität aufweisen sollte. Ein Umwälzen habe man somit ausdrücklich nicht gewollt.

Dennoch sei’s "viel Wasser", überlegte Norbert Schöll (CSU), der die Messung des Verbrauchs für sinnvoll hielt. Er regte zusätzlich an, dass beim Umpumpen eine Schaltuhr eingebaut werde, weil die Maßnahme nachts ja nicht notwendig sei.

"Langfristig die umweltfreundlichere und billigere Lösung", lautete das Fazit von Eduard Riehl (SPD). Also wurde festgelegt, dass die Brunnenstube nordwestlich des Brunnens erstellt werden soll und dabei die veranschlagten 25 000 Euro einzuhalten seien.

Für die Quellwand auf dem Saint-Céré-Platz wurde das Wasser bereits im Kreis gepumpt. Zumindest, so lange diese in Betrieb war. Das ist aber seit geraumer Zeit nicht mehr der Fall. Wegen des hohen Pflegeaufwands wurde sie vor einiger Zeit stillgelegt, erklärte Horndasch.

Mutwillige Beschädigung

Nachdem Gunther Pfahler die Anlage in Augenschein genommen und dabei auch einige mutwillige Beschädigungen festgestellt hatte, schätzte er die Reparaturkosten auf rund 15 000 Euro, um den Wasserlauf mit seiner vorgelagerten Quellwand wieder in Betrieb zu setzen. Dabei sollten auch gleich die abgebrochenen Steine über der Brunnenstube, die mit Material aus der Gegend von Allersbergs Partnerstadt Saint Céré verkleidet ist, wieder eingemauert werden.

Pfahler riet außerdem dazu, ein kleines Dächlein oberhalb anzubringen, damit das Mauerwerk künftig besser vor Feuchtigkeit und Frost geschützt werde. Pfahler machte aber auch deutlich, dass eine regelmäßige Wartung und Säuberung des Wasserlaufs erforderlich wären. Täglicher Aufwand: etwa eine Stunde.

Bürgermeister Horndasch wollte sowohl Quellwand als auch Wasserlauf bis 2020 wieder in Gang gesetzt wissen. Denn dann stehe das Partnerschaftsjubiläum an (50. Wiederkehr des ersten Aufenthalts einer Besuchergruppe aus Saint Céré in Allersberg und 35. Jahrestag der Partnerschaftsunterzeichnung). Darin war sich der Rathaus-Chef am Ende mit den Ausschussmitgliedern einig, die den notwendigen Maßnahmen somit auch zustimmten. Allerdings soll nach Vorliegen der endgültigen Kosten noch einmal beraten werden.

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