Unwetter

Auf Christos Spuren: THW Hilpoltstein nutzte Notdach nach Blitzeinschlag

27.9.2021, 09:23 Uhr
Erstmals kam das "Notdach" des THW Hilpoltstein nach einem Blitzschlag in der Freystädter Straße zum Einsatz.

© Bernhard Bergauer Erstmals kam das "Notdach" des THW Hilpoltstein nach einem Blitzschlag in der Freystädter Straße zum Einsatz.

Kräftige Gewitter und starke Regenfälle riefen am späten Sonntagabend die Rettungskräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) auf den Plan. Im Stadtgebiet schlugen mehrere Blitze ein, in einigen Vierteln fiel der Strom aus, einige Brandmeldeanlagen lösten aus.

In der Freystädter Straße schlug ein Blitz in das Dach eines Einfamilienhauses ein und beschädigte dabei neben Dachziegeln auch einen tragenden Balken der Dachkonstruktion. Teile des Kamins landeten auf der Straße.

Nach eingehender Erkundung konnte die Feuerwehr keinen Brandherd feststellen. Um Folgeschäden durch eindringendes Regenwasser während des ergiebigen Dauerregens zu vermeiden, wurden um 21.27 Uhr die Helferinnen und Helfer des Hilpoltsteiner THW-Ortsverbandes auf Veranlassung der Feuerwehr über die Integrierte Leitstelle (ILS) alarmiert.

290 Quadratmeter Schutz

Die THW-Kräfte verstärkten mit einem Holzbalken die durch Blitzschlag beschädigte Dachkonstruktion und verhüllten das gesamte Dach mit einer Kunststoffplane - ein neues Einsatzgerät, das nun erstmals zum Einsatz kam. Der Ortsverband hatte im Juni mit Unterstützung seines Fördervereines zwei der Notdächer angeschafft. Sie haben eine Größe von 16x18 Metern.

„Gerade in den späten Abendstunden, in der Nacht oder am Wochenende sind Handwerksbetriebe nicht verfügbar, um kurzfristig Beschädigungen behelfsmäßig zu verschließen“, begründete Ortsbeauftragter Alexander Regensburger damals die Anschaffung.

Geringer Aufwand, großer Effekt

„Wenn man bedenkt, welch Folgeschäden eindringendes Regenwasser bei einem beschädigten Hausdach verursacht, erfüllt das Notdach den gewünschten Effekt und das zu geringen Kosten,“ erklärt Christian Arendt von der THW-Helfereinigung. Das THW hatte bereits mit der Feuerwehr den Einsatz geübt, im Landkreis Roth gibt es vier weiterere "Dächer" dieser Art.

Die Rettungskräfte arbeiteten Hand in Hand. Mit Hilfe der Feuerwehrdrehleiter wurde das Notdach in luftige Höhe gehoben und anschließend mit langen Seilen verspannt. Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft konnte der nächtliche Einsatz gegen 23 Uhr als erfolgreich beendet erklärt werden.

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