Auf dem Kirchendach gemütlich Pause eingelegt

5.7.2019, 19:45 Uhr
Auf dem Kirchendach gemütlich Pause eingelegt

© Foto: Marco Frömter

Ein Besuch der besonderen Art machte kürzlich auf der evangelischen Stadtkirche Halt: Ein Storchenpaar verbrachte einen gechillten Tag auf dem hohen Spitzdach.

Wer jetzt hoffnungsfroh auf Nachwuchs wartet, muss leider enttäuscht werden. Denn das schmucke Paar führte weder einen Beutel mit Baby im Schnabel, noch kann die Kreisstadt nun ein eigenes Nest für Meister Adebar samt Gattin bieten.

"Die beiden machen es sich dort oben gemütlich und schauen die Gegend an", erklärt Oda Wieding vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern. Die Zeit verbrachten die Vögel damit, sich entspannt zu putzen. Mal auf einem Bein, mal mit gestreckten Flügeln. "Weißstörche, die nicht brüten haben nichts zu tun." Deshalb würden sich Störche gerne mal eine ausführliche Pause auf hohen Dächern gönnen.

Der LBV verfolge derzeit ein Storchenpaar aus Schwabach, das bald Nachwuchs erwarte. Es könne jedoch ausgeschlossen werden, dass es sich in Roth um die Schwabacher Exemplare handle. "Dieses Paar ist an den Beinen auffällig beringt", sagt Wieding. Die Gäste gegenüber dem Rother Rathaus würden hingegen keine Markierungen aufweisen.

"Total süß"

Auch im Vorzimmer des Bürgermeisters werden die Störche beobachtet: "Die kommen in letzter Zeit immer öfters." Bürgermeister Ralph Edelhäußer habe von seinem Büro aus direkten Blick auf das Kirchendach: "Die Störche sind total süß und fangen schon um 4 Uhr in der Früh mit dem Klappern der Schnäbel an."

Derzeit habe der LBV rund 600 Storchenpaare in der Region registriert. "Ein voller Erfolg", bilanziert Wieding. In den 1980er Jahren seien es weniger als 60 Paare gewesen. Der LBV unterstütze die brütenden Tiere mit allerhand Hilfestellungen. Unterschiedliche Ansiedlungsversuche auf Kaminen und Hausgiebeln würden durchgeführt, um die Störche auch wieder in Roth brüten lassen zu können.

Der Landkreis Roth sei eine eher unattraktive Gegend für Störche, da kaum breite Flussbetten zur Verfügung stünden. "Das sieht im Altmühltal schon ganz anders aus." Wieding zeigt sich aber sehr zuversichtlich, dass wieder Storchen-Babys das Licht der Welt erblicken: "Das klappt schon" – so wie kürzlich in Spalt.

Hier der Link zur LBV-Storchenkarte im Internet: www.lbv.de/naturschutz/artenschutz/voegel/weissstorch/storchenkarte/

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