Auf teuren Brücken

2.12.2016, 17:17 Uhr
Auf teuren Brücken

© Foto: Scherbel

Anlass für den Ausbau des schmalen Weges entlang der Gredl-Bahn waren die beiden maroden Brücken über die Rednitzflutmulde und die Rednitz selbst. Und die beiden Brücken machen die Sache auch so teuer:

Die erste muss samt Unterbau erneuert werden, die zweite über den Fluss braucht „nur“ einen neuen Überbau, aber für die Barrierefreiheit braucht sie eine Rampe. Außerdem soll der Radweg ein Stück vom Bahngleis wegrutschen, dazu ist ein „Stützbauwerk“ nötig, wie Ingenieur Marco Satzinger vom Spalter Ingenieurbüro Klos den Stadträten erläuterte.

Im zweiten Bauabschnitt zwischen Münchner Straße und Otto-Schrimpf-Straße brauche der Weg ebenfalls einen Stützkörper und würde auf 2,50 Meter Breite ausgebaut. Für das Zwischenstück – nämlich das Überqueren der Münchner Straße genau am Bahnübergang – wird laut Satzinger derzeit noch getüftelt, welche Lösung sinnvoll und preiswert ist: Eine Ampel mit Bahnübergangssteuerung oder eine Querungshilfe.

Das Problem sind die Kosten: 2,8 Millionen Euro insgesamt setzen sich zusammen aus 1,9 Millionen Euro für den ersten Abschnitt und 900 000 Euro für den zweiten.

An Zuschüsse würden 1,38 Millionen Euro fließen, also müsste die Stadt nur gut die Hälfte der Kosten schultern. Man könnte aber auch nur den zweiten Bauabschnitt in Angriff nehmen, rechnete Satzinger vor.

Dann fiele allerdings die staatliche Förderung komplett weg, und die maroden Brücken samt nicht nutzbarem Weg müssten zurückgebaut werden – für 500 000 Euro. Zusammengenommen ebenfalls 1,4 Millionen Euro, aber mit nur halbem Weg.

Der Ausbau des ersten Wegstücks ergibt angesichts des Westrings mit Radweg in Rufnähe für einige Stadträte keinerlei Sinn. „Wahnsinnsteuer“ nannte Falko Fabianek (Freie Wähler) den Plan für die Sanierung der beiden Brücken. Und Siegfried Schwab (Wählergemeinschaft) erinnerte daran, dass „wir uns eine dritte Rednitz-Querung antun, die wir dann auch unterhalten müssen“. Gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen Martin Burmann, Falko Fabianek und Dr. Walburga Kumar (FDP) stimmte er gegen den Ausbau.

Das „Stück Stadtgeschichte“ solle nicht zurückgebaut werden, mahnte dagegen Sven Ehrhardt (SPD). Er regte sogar zusätzlich an, den Weg mit Kunstobjekten zum Beispiel von Schülerprojekten zu bestücken. Auf alle Fälle ausbauen wollen auch die Grünen. Andrea Schindler hat beobachtet, „dass beide Wege gut angenommen werden“.

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