Autokino Roth als schöne Erinnerung

ROTH - Schluss, aus, vorbei. Ab sofort ist das Autokino in Roth Geschichte. Betreiber Thomas Büttner hat einen Schluss-Strich gezogen.

Wie schön war das, trotz Corona-Pandemie mit Lockdown und social distancing ganz großes Kino zu erleben! Als man sich noch nicht wieder treffen, geschweige denn im Kino- oder Konzertsaal sitzen durfte, entwickelten viele findige Köpfe lauter kreative Ideen. Eine von ihnen war das Autokino.

Nicht überall konnte die Reminiszenz an die 1950er und 1960er Jahre wieder aufleben, weil organisatorische und logistische Hürden zu groß waren, aber in Roth hat es geklappt. Thomas Büttner, Veranstaltungstechniker und Eventserviceleister mit Heimat in und Liebe zu Roth, hat die Not gewendet.

Gemeinsam mit der Stadt Roth und dem Bavaria Kino hat er auf dem Gelände des früheren Aldi-Zentrallagers Filme auf große LED-Leinwand geholt – und mit Streifen wie "Das perfekte Geheimnis" oder "Knives out" ab Anfang Juni unzählige Kinofans begeistert. Popcorn, Eis und Drinks gab es natürlich auch, dafür sorgte das für Zuschauer monatelang geschlossene Bavaria Kino.

Bei rund 50 Veranstaltungen – und das waren nicht nur Kinofilme, sondern auch das Nachprogramm mit DJ-Begleitung, Konzerte mit der Kulturfabrik oder die Abschlussfeiern von Schulen – war das Gelände mit Autos gut gefüllt.

Zum Schluss kamen allerdings immer weniger motorisierte Gäste. Denn die steigenden Außentemperaturen und die zunehmenden Lockerungen – Biergartenbesuch oder Baden am See sind ja wieder möglich – machten das isolierte Sitzen im Auto natürlich immer weniger attraktiv. Die Folge: Das Interesse ließ deutlich nach. Für Büttner lag das Projekt schon vorher "hart an der Grenze zur Unrentabilität".

Jetzt zog er die Notbremse: Damit ist die Zeit für das Autokino vorbei. Und er weint ihr auch nicht nach: "Es war erfolgreich und soll für alle eine schöne Erinnerung sein." Aber das unternehmerische Risiko sei ihm zu hoch.

Ob es Richtung Winter oder Frühling ein Wiedersehen mit dem Rother Autokino geben kann? "Man soll nie nie sagen", sagt Büttner, "aber geplant ist es nicht".