Autokino statt Triathlon: Trotzdem Hunderte Besucher in Roth

5.7.2020, 18:21 Uhr
Zwei Mal 180 Autos waren beim Autokino in Roth dabei, um als Ersatz für den Datev Challenge Roth über Triathlon zu sprechen und sich Filme anzuschauen. Manche Besucher sind dafür mehrere hundert Kilometer weit gefahren.

© Markus Kaiser Zwei Mal 180 Autos waren beim Autokino in Roth dabei, um als Ersatz für den Datev Challenge Roth über Triathlon zu sprechen und sich Filme anzuschauen. Manche Besucher sind dafür mehrere hundert Kilometer weit gefahren.

Die Veranstalter des weltweit größten Langdistanz-Triathlons haben sich als Alternative für das aufgrund der Corona-Pandemie abgesagte Rennen einige Aktionen einfallen lassen. Der Höhepunkt waren zwei Veranstaltungen am Samstag im Autokino in Roth mit Triathlon-Filmen, aufgezeichneten Interviews mit den beiden deutschen Hawaii-Siegern Jan Frodeno und Sebastian Kienle und eine Gesprächsrunde mit Challenge-Vorjahressieger Andreas Dreitz.


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"Diese Entscheidung, das Rennen absagen zu müssen, war die Schlimmste, die ich je in meinem Leben getroffen habe", sagte Geschäftsführerin Alice Walchshöfer auf der Bühne. Als sie sich für die Rennabsage entschuldigte, rief ein Besucher aus dem Auto lautstark vor zur Bühne: "Da könnt Ihr doch nichts dafür! Ihr habt alles richtig gemacht!" Die Seniorchefin ergänzte emotional: "Ich wünsche mir nur eins: dass der Triathlon nächstes Jahr stattfindet."

Trotz Absage war der Dreikampf aus 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,195km Laufen aber das dominierende Thema am Wochenende im Landkreis Roth: Die Veranstalter hatten zu einem Tag der offenen Tür in ihr Büro in Roth eingeladen, mit entsprechenden Hygienemaßnahmen. "Es war wahnsinnig viel los", erzählt Kathrin Walchshöfer, die mit ihrer Mutter Alice und ihrem Bruder Felix das ganze Jahr für den einen Renntag arbeitet.


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Und auf der neuen Radstrecke, einem 90km langen Rundkurs, waren mehrere Hundert Athleten unterwegs und haben trainiert. "Einige hatten schon ein Zimmer gebucht und sind deshalb gekommen", sagte Felix Walchshöfer. "Das Schlimmste ist es ja, alleine zu sein." Weil jeder einzeln oder in Kleingruppen fuhr, war dies auch trotz Corona möglich.

Auch Vorjahres-Sieger Andreas Dreitz war bei der Ersatz-Veranstaltung dabei.

Auch Vorjahres-Sieger Andreas Dreitz war bei der Ersatz-Veranstaltung dabei. © Simon Fischer

Auf der Bühne machte Vorjahressieger Andreas Dreitz aus Lichtenfels, der ja eher für leise Töne bekannt ist, schon einmal eine kleine Kampfansage vor den Zuschauern in den zweimal knapp 200 Autos für 2021: "Ich wünsche mir, dass Jan Frodeno und Sebastian Kienle dann wiederkommen und habe trotzdem das Ziel, als Erster im Stadion in Roth anzukommen." Für Triathleten sei die derzeitige Situation zum einen nicht so schlimm, weil sie als Einzelsportler ihr Training gut absolvieren könnten. "Es fehlt aber das Ziel, auf das man hinarbeitet. Hier hat sich deshalb schon einiges verschoben."

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