Neues Baugebiet

Baumgartenwiesen in Roth: Spatenstich fürs Wohnen im Grünen

28.7.2021, 06:04 Uhr
Die ersten Schippen sind gehoben. Bis zum Spatenstich für das Baugebiet Baumgartenwiesen waren sechs Jahre Vorlauf nötig.

© Carola Scherbel, NN Die ersten Schippen sind gehoben. Bis zum Spatenstich für das Baugebiet Baumgartenwiesen waren sechs Jahre Vorlauf nötig.

Es hat sehr, sehr lange gedauert. Aber jetzt können die Bagger anrollen. Einer war schon im Hintergrund drapiert, als für das neue Rother Baugebiet Baumgartenwiesen die ersten Spaten in den Sandhaufen gestochen wurden. In zwei Jahren sollen die Häuser und Wohnungen hier bezugsfertig sein.

Vor sechs Jahren, im Jahr 2015, hat der Stadtrat beschlossen, dass auf dem früheren Gelände der Gärtnerei Basso, innenstadtnah und trotzdem im Grünen, ein neues Wohnviertel entstehen soll und den Bebauungsplan dafür aufgestellt. Die Pläne für das Quartier aber zogen sich, Planer sprangen ab, neue Pläne wurden gemacht, Zufahrten verändert, die Zahl der Wohnungen verkleinert. "Und so vergehen schnell ein paar Jahre", erinnert sich der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer. Aber jetzt scheine die Sonne auf das Gelände, ganz sicher werde es zum "Schmuckstück".

"Win-Win-Win"

Die Wohnungen und Reihenhäuser am Rand des Zentrums nennt Edelhäußer eine "Win-Win-Win-Situation": Sowohl für die Familie Basso, die das gut 13500 Quadratmeter große Gelände verkauft hat, als auch für den Projektentwickler, die Firma M-Immo AG, als auch für die Stadt. Denn es sei wichtig, Wohnraum im Grünen zu schaffen, aber nicht weit draußen. Edelhäußer: "Mehr Nachverdichtung in der Stadt wünschen wir uns ja alle."

Bis es so weit ist, "werden die Nachbarn zwar noch einiges zu ertragen haben", warb Dr. Erwin Herresthal von der M-Immo AG um Verständnis für Bau- und Baggerlärm. Aber gleichzeitig versprach er, dass sich die neuen Häuser und Wohnungen "vorteilhaft auf den Wohnungsmarkt in Roth auswirken". Das konservative, kleine Familienunternehmen aus Wiesbaden arbeite mit lokalen und regionalen Unternehmen zusammen, es "investiert langweilig, aber solide" und wolle den Bau "planmäßig realisieren". Seine Hoffnung auf rege Nachfrage "nach lebenswertem Wohnen" konnte der Bürgermeister übrigens schon bestätigen: "Die ersten Anfragen sind bereits eingegangen."

Geplant sind 37 Reihenhäuser mit bis zu 300 Quadratmetern Grund- und jeweils 133 bis 165 Quadratmetern Wohnfläche, alle dreigeschossig, alle mit Flachdach, Dachbegründung und Dachterrasse. Jedes Haus hat einen eigenen Garten und zwei Stellplätze oder Platz in der Tiefgarage.

Außerdem entsteht ein ebenfalls dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit zwölf Eigentumswohnungen, die Zielgruppe dafür sind "lebenserfahrene Menschen", wie es Architekt Mario Gottal vom gleichnamigen Architekturbüro nennt. Alle Wohnungen sind barrierefrei, 65 bis 83 Quadratmeter groß, liegen ruhig und im Grünen, aber in Stadtnähe, so dass alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden kann.

Keine Bodendenkmäler gefunden

Einiges ist dafür auch schon erledigt worden. Zum Beispiel der gesamte Oberboden abgetragen und schon "zum Glück erfolglos" nach archäologischen Bodendenkmälern gesucht, wie Andreas Lippert berichtet. Sein Ingenieurbüro Lippert in Rednitzhembach sorgt für die tiefbautechnische Erschließung, verlegt Kanal- und Druckleitungen, baut Schächte und Anliegerstraßen sowie eine Schmutzwasserpumpstation, weil das Quartier über die (höher gelegene) Nürnberger Straße entwässert wird.

Kurz bevor die an Verkauf, Planung und Bau Beteiligten ihre Bauhelme aufsetzten und die Spaten zur Hand nahmen, um die erste Schippe Sand zu schaufeln, erinnerte Bernhard Basso als früherer Hausherr an die langjährige Geschichte des Grundstücks, wo viele Jahre die Gewächshäuser der Gärtnerei standen. Nach der "sehr aufwändigen Vorarbeit" wünsche er dem Unternehmen nun einen reibungslosen Ablauf sowie "zeitnahe Fertigstellung". Und die stellvertretende Landrätin Dr. Hannedore Nowotny freut sich, dass „hier neues Leben entsteht“.

Keine Kommentare