Bauten und Museen im Landkreis Roth öffnen ihre Pforten

10.9.2014, 17:15 Uhr
In Gredinger Stadtteil Obermässing kann man historische Bierkeller besichtigen.

In Gredinger Stadtteil Obermässing kann man historische Bierkeller besichtigen.

Die beiden Kreisheimatpflegerinnen Dr. Annett Haberlah- Pohl und Eva Schultheiß haben Denkmäler zu diesem Motto ausgewählt, die von Heimatkundlern bei vielen Führungen vorgestellt werden:

Greding-Obermässing: alte Bierkeller

Die örtliche Feuerwehr machte zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz die Sommerkeller wieder begehbar. Zwischen 14 und 17 Uhr führen die Feuerwehr und Ruppert Zeiner, der Kreisvorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz und Fledermaus-Experte, durch die ehemaligen Bierkeller. Die zwei sanierten Sommerkeller westlich des Dorfs wurden vermutlich Ende des 18. beziehungsweise Anfang des 19. Jahrhunderts als Bierlagerkeller von Hand in den Fels geschlagen. Sie erreichen bei Keller 1 eine Länge von mehreren 100 Metern. Bei Keller 2 ist ein Gang rund 40 Meter lang, der abzweigende rund 20 Meter.

Allersberg: Gilardihaus

Um 10 Uhr stellt Architekt Michael Kühnlein senior das Gebäude und den laufenden Umbau der ehemaligen Fabrikationsräume vor. Gästeführer Dieter Chrocziel informiert über die Geschichte sowie über den leonischen Drahtzug, durch den die Familie Gilardi ihre Bedeutung erlangte. Gabriel de Gabrieli, Baudirektor des Hochstifts Eichstätt, plante für den Drahtfabrikanten Johann Jacob Gilardi und seine Ehefrau Sybilla das ortsbildprägende Palais. Ab 1728 gab es im Ost-, West- und Südflügel Drahtzug. Ungewöhnlich ist die nachgewiesene weiß-schwarze Farbfassung der Fassade.

Georgensgmünd-Obermauk: EcceHomo-Kapelle

Von 10 bis 17 Uhr führen Irene Heckel und Brigitte Schwarz vom Georgensgmünder Heimatverein nach Bedarf in der Kapelle. Das Ehepaar Maria und Johann Adam hatte die kleine Kapelle dort errichtet, wo ein Wildmeister ermordet wurde. Sie enthält neben einigen Figuren ein Wandgemälde, das Jesus und die beiden Schächer am Kreuz zeigt.

Greding: Archäologie-Museum

Von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist das Archäologiemuseum. Das Hauptgebäude am Marktplatz stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde früher als Brauerei genutzt. Um 15.30 Uhr beginnt ein Vortrag mit kleinem Färbeworkshop zum Thema „Papageienbunt statt Ton in Ton. Kleidung von der Antike bis zum Mittelalter“. Geleitet wird er von der Kulturpädagogin Juliane Schwartz.

Greding: Basilika St. Martin

Um 14 Uhr führt Professorin Dr. Melanie Luck von Claparède in der Kirche zum Thema „Die mittelalterlichen Fresken“. Die an diesem Tag von 8 bis 20 Uhr geöffnete romanische Basilika wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet.

Heideck: Farbigkeit der Frauenkapelle und Fachwerkhäuser

Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß und Restaurator Holger Wilcke erläutern ab 16 Uhr (Treffpunkt: Kapelle „Unsere Liebe Frau“) in der Altstadt die Farbigkeit in der Frauenkapelle (Wandgemälde) sowie von verschiedenen Fachwerkhäusern in der Altstadt. Die als Grablege der Herren von Heideck 1419 fertiggestellte Kirche ist fast ganz mit bauzeitlichen Fresken ausgemalt. Der Schwerpunkt liegt auf den Wandgemälden von 1418 und deren ursprünglicher Farbigkeit. Um 16.30 Uhr ist die Farbigkeit des zur Frauenkapelle gehörenden Kaplanshauses „An der Kapell 1“ das Thema. Der zweigeschossige Bau von 1421 besitzt ein Fachwerkobergeschoss mit vorkragendem Fachwerkgiebel und rückseitigem Walm. Das nachträglich untermauerte Erdgeschoss sowie die Fachwerkwände sind nach Befund farbig gefasst.

Das Wohnhaus „An der Kapell 2“ gleich nebenan ist das nächste Ziel. Im Kern stammt es aus dem späten 14. Jahrhundert. Obwohl es kein Einzeldenkmal ist, wurde es nach Befund farbig gefasst. Um 17 Uhr informieren Schultheiß und Wilcke über das Bäumlerhaus, das 1401/1402 an der Hauptstraße 11 für wirtschaftliche Nutzung errichtet und 1579 sowie 1585/86 für eine Wohnnutzung umgebaut wurde. Vorgestellt wird die einstige Farbigkeit des Gebäudes an prominenter Stelle neben dem Oberen Tor.

Hilpoltstein-Mindorf: Kirche St. Stephanus

Im Ortsteil Mindorf führt um 13 und 14 Uhr Stefan Ehrenfried in der mittelalterlichen Wehrkirche St. Stephanus in Mindorf. Geöffnet ist sie von 11 bis 16 Uhr. Im Turm-Untergeschoss, dem Chor eines Vorgängerbaus, erhielten sich spätgotische Wandmalereien. Außerdem gibt es ein originelles spätgotisches Gestühl sowie einen gotischen Paramentenschrank. Der Fokus der Führung liegt auf den Wandgemälden des späten 14. Jahrhunderts in der Sakristei, die einst der Chor der Vorgängerkirche war. Die Dorfbewohner bieten Kaffee und Kuchen an, um für die dringend notwendige Instandsetzung des mittelalterlichen Dachstuhls zu sammeln.

Schwanstetten: Erbschenke „Zum Schwan“

Um 15 Uhr führen Mitglieder des Museumsvereins Schwanstetten durch dieses historische Gasthaus. Gewährt werden Einblicke in verschiedene Räume des im 14. Jahrhundert erstmals erwähnten Gasthauses mit dem reichen Zierfachwerk. Erhalten haben sich auch ornamentale Malereien. Nach der Führung gibt’s im historischen Saal anhand von Lichtbildern weitere Informationen.

Wendelstein-Sorg: Schlösschen

Im Wendelsteiner Ortsteil Sorg informiert die Besitzerfamilie Ritschel um 15 und 16 Uhr über das Schlösschen. Das 1647 vom Exulanten Franz Schwab von Lichtenberg erbaute Herrenhaus beinhaltet noch ein original bemaltes Zimmer aus der Erbauerzeit mit Blick zum ehemaligen Park, ein Glanzpunkt bei den Führungen.

Unabhängig vom Jahresthema sind weitere Denkmäler geöffnet:

In Roth lässt die Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann ihr denkmalgeschütztes Haus in der Mühlgasse 8 instandsetzen. Alljährlich informiert sie am Tag des offenen Denkmals von 13 bis 17 Uhr vor Ort über die jeweilige Stufe der Instandsetzung.

Wendelstein: Heimatarchiv

Von 14 bis 16 Uhr ist das Archiv des Heimatvereins Unteres Schwarzachtal geöffnet. Er richtete sein Archiv in einem Haus ein, das an die Wehrmauer der St. Georgskirche angebaut ist. Ab dem 15. Jahrhundert war es Werkstatt und Wohnung eines Messerschmieds, seit dem 19. Jahrhundert Wohnhaus.

In Vitrinen sind unter anderem, Mineralien aus den Wendelsteiner Steinbrüchen vom Kornberg zu bewundern.

Verwandte Themen


Keine Kommentare