Bayernligadebüt mit dem letzten Aufgebot

17.9.2017, 16:14 Uhr
Bayernligadebüt mit dem letzten Aufgebot

© Archivfoto: Paul Götz

Mit nur sechs Feldspielerinnen auf dem ersten Kader, zwei Ersatzfrauen und zwei Torhüterinnen fehlte es zum Saisonauftakt an Substanz, um einen in der höchsten Klasse des Freistaates etablierten Gastgeber mehr als nur zu ärgern. SG-Trainer "Fips" Scharnowell formulierte es mit einem Schuss Hoffnung: "Wir haben gesehen, dass wir in Vollbesetzung mithalten können."

Rapke verletzt raus

Persönliche und berufliche Gründe sowie Verletzungen hatten den Kader soweit ausgedünnt, dass die Mittelfränkinnen froh sein durften, dass sich mit Nicole Seitz und Elisa Götz zwei Spielerinnen kurzfristig dazu bereit erklärten, das Aushängeschild der Abteilung beim Bayernliga-Debüt zu unterstützen. Sylvia Stöhr, die mit 52 Jahren älteste Spielerin auf dem Feld, warf nach 28 Sekunden das Führungstor der Gäste und war nach 60 Minuten mit vier Treffern erfolgreichste SG-Werferin. Dabei war sie gezwungen, die Stunde fast ohne Pause durchzuspielen, weil Amelie Rapke nach einer Viertelstunde verletzt ausschied. Zuvor hatte diese mit einem Doppelpack zum 3:3 ausgeglichen.

Durch Rapkes Ausfall hatten die Gäste nur noch drei Rückraumspielerinnen, sodass fast die ganze Mannschaft in Angriff und Abwehr dazu gezwungen war, auf ungewohnten Positionen zu spielen.

Bis zur Pause (10:8) ging das noch einigermaßen gut, doch nach dem Seitenwechsel hatte Ottobeuren einen Lauf und zog innerhalb von 14 Minuten auf 19:9 davon. Daran, dass das Ergebnis nicht höher ausfiel, hatte Torhüterin Miriam Schneider großen Anteil, die sich ein Sonderlob des Trainer abholte, weil die in ihren 40 Minuten auf dem Feld "überragend gehalten" hat. Auch die beiden Reservistinnen machten ihre Sache prima, Elisa Götz gelangen sogar zwei Treffer.

Der nächste Brocken

Zum Heimdebüt am kommenden Samstag hat die SG den HSV Bergtheim zu Gast, die Fahrstuhlmannschaft zwischen dritter und Bayernliga, die mit einem 27:22 gegen den TSV Ismaning gestartet ist. Scharnowells größter Wunsch vor diesem Brocken ist, dass sich die Schar der verfügbaren Spielerinnen schleunigst vergrößert. Darin eingeschlossen ist, dass Amelie Rapke und die in Ottobeuren ebenfalls verletzte Mira Schlegl auch wieder dazugehören. Noch mehr von solchen substanzraubenden Auftritten, so fürchtet der Coach, könnten an der guten Moral der Mannschaft kratzen.

SG: Schneider, Klier (Tor), Rapke (2), Seitz, Bludau 3, Benz 3, Schlegl, Andrea Lehner 2, Stöhr 4, Götz 2.

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