Beach-Triathlon bestimmte den Termin des Jahresurlaubs

21.7.2008, 00:00 Uhr
Beach-Triathlon bestimmte den Termin des Jahresurlaubs

Jeder hatte so seine persönlichen Höhepunkte bei der 20. Auflage des Beach-Triathlons. Für Dietmar Schuster war es, nach vielen Jahren als Cheforganisator «endlich einmal das Wettkampfgeschehen entspannt zu verfolgen»; für Nachfolger Werner Schedlbauer war es der reibungslose Ablauf, aber noch mehr «den Kindern zuzusehen, wie sie Spaß haben» und für Helferin Karin Laukemann, «dass wir am Ende sagen können: das war wieder eine gute Veranstaltung».

Und eine «gute Veranstaltung» war auch die 20. Auflage des kleinen Rothsee-Triathlon-Bruders nicht nur, weil keine ernsteren Verletzungen oder Unfälle zu verzeichnen waren und das Wetter es nach einigen stiefmütterlichen Anwandlungen in den vergangenen Wochen endlich wieder richtig gut mit den Triathleten meinte. Das war sie auch deshalb, weil sich zu der guten Organisation und dem reizvollen Ambiente auch eine tolle Stimmung gesellte.

Eine, die zu dieser Stimmung beitrug, war Karin Laukemann in der Wechselzone. Zwar musste sie mit einigen Kolleginnen darüber wachen, dass die Sportler ihre Umkleidebeutel schnell zur Hand hatten, nebenbei blieb aber für jeden vorbeirennenden Triathleten ein Anfeuerungsruf oder ein aufmunterndes Wort.

Seit zehn Jahren gehört sie zu der großen Helferfamilie. «Meine drei Männer machen Triathlon», erklärte sie, wie sie zu dem «Job» in der Wechselzone gekommen sei. Diesen betrachtet sie aber als wichtig - denn dadurch werde jungen Leuten der Einstieg in die Sportart ermöglicht. «Dabei bleiben müssen sie später selber», meinte Laukemann und ergänzte, dass die freudestrahlenden Youngsters schon immer das schönste Bild abgeben würden. Bei der 20. Auflage machte «nur» der 13-jährige Sohn Jan mit. Dieser habe zwar wenig trainiert, sei aber so begeistert, dass er unbedingt dabei sein wollte.

Begeistert vom Beach-Triathlon ist auch Armin Feigel. Der fast 42-jährige Nordrhein-Westfale las während seines Urlaubs im vergangenen Jahr von der Veranstaltung und meldete sich spontan an.

«Da sind wir super betreut worden», erinnerte sich der fast 42-Jährige, der zwar Sportsachen, aber weder ein Rennrad noch die entsprechenden Beutel für die Wechselzonen dabei hatte.

Alles kein Problem: Was fehlte, wurde über Werner Schedlbauer organisiert und Feigel konnte starten. Mit Sohn Fabian, der selbstverständlich auch gestern mit von der Partie war. Heuer wurde nämlich nichts dem Zufall überlassen und der Urlaub extra so gelegt, dass der Triathlon - praktisch als «Saisonhöhepunkt» - ideal in der Urlaubsmitte lag.

Im heimischen Warstein gibt es vor allem für Kinder keine entsprechenden Veranstaltungen, berichtete der zweifache Vater und schwärmte von der familienfreundlichen Atmosphäre. Aber immerhin einen neu gegründeten Triathlonverein habe er in der Nähe gefunden, so dass das Hobby auf ein wenig professionellere Füße gestellt werden konnte.

Ganz große Triathlon-Ambtionen hat Feigel (noch) nicht, aber ein Start im kommenden Jahr ist ganz fest eingeplant. Schützenhilfe für diese Planungen gibt es vom achtjährigen Fabian, dem sein zweiter Wettkampf am Rothsee riesigen Spaß gemacht hat. Strahlend berichtete er im Finisher-T-Shirt mit der goldenen Zahl «20» auf dem Rücken, dass er auch mit seiner Leistung «total» zufrieden sei.

Wie es sich für einen «richtigen» Triathlon gehört, war das ganze Leistungsspektrum vertreten. Während die Kleinsten oft kurz vor dem Ziel noch einmal richtig aufdrehten und die heimischen Nachwuchstalente von den Ironkids aus Hilpoltstein und der gastgebenden HDI TSG 08 beim «Heimrennen» richtig Gas gaben, gab es auch Bilder von älteren Semestern, denen die Freude am Sport ebenso anzusehen war wie die Gewissheit, dass es auf eine in der Wechselzone «verlorene» Minute im Leben nicht wirklich ankommt.

Insgesamt rund 280 Teilnehmer kamen zu der Jubiläumsauflage des «kleinen Bruders» vom Rothsee-Triathlon - eine Zahl, über die sich Organisator Schedlbauer ebenso freute wie über die wieder gestiegene Zahl beim Jedermann-Rennen und dem großen Starterfeld bei der Jugend. Gerade dort hatte es im Vorfeld einige Fragezeichen gegeben, da zeitgleich die deutschen Meisterschaften stattfanden. Vor allem die B-Jugend sei stark besetzt, meinte Schedlbauer, während sich bei den Junioren die Terminüberschneidung am stärksten bemerkbar gemacht habe.

«Die Begeisterung für den Triathlon steigt wieder», fasste Schedlbauer zusammen und begründete diese Einschätzung auch mit der wieder gestiegenen Zahl an «Ersttätern». Egal, ob Premiere oder 100. Triathlon - die 20. Auflage des Beach-Triathlons war in jedem Fall ein Höhepunkt.