Bei allem Erfolg die Schwachen nie vergessen

15.6.2011, 00:00 Uhr
Bei allem Erfolg die Schwachen nie vergessen

© ley

Nicht nur die eigene Mannschaft ließ ihren Chef hochleben, auch einige der führenden Köpfe des Versicherungsriesen Allianz, unter dessen Dach das Büro Nagel seit 1999 zu Hause ist, lobten den Jubilar. Zahlreiche weitere Ehrengäste waren dem Ruf Nagels zu dem Fest aus doppeltem Anlass gefolgt, denn es gab nicht nur bezüglich der beiden Jahrestage eine zweifache Gelegenheit zu feiern. Auch inhaltlich galt es, eine Doppelhelix zu würdigen.

Es war das Vorstandsmitglied der Allianz Beratungs- & Vertriebs-AG Jürgen Heinle, der diese auf den Punkt brachte. Nagel habe nämlich beides: „Viel Erfolg und viel Mitgefühl!“ Deswegen gelte die Gratulation sowohl ihm als Unternehmer als auch als Mensch.

Zum einen betreibe Nagel „eine der erfolgreichsten Allianz-Agenturen überhaupt“ (so Erich-Hans Rochlitz, Leiter der Vertriebsdirektion Nürnberg). Und zum anderen lege er ein erstaunliches ehrenamtliches Engagement an den Tag und habe „ein Herz für sozial Schwache“, lobte Außendienstmitarbeiter und jahrzehntelanger Mitstreiter Jürgen Zeitz, der Nagel einst in der Disco kennengelernt hatte.

Auch der Chef selbst wusste so manche Anekdote über seinen Kompagnon zu erzählen. Dieser habe einmal so lange bei einem Kundenehepaar verweilt, bis dieses sich demonstrativ in Schlafanzüge zu kleiden begann. Doch erst als die beiden einen Versicherungsvertrag unterschrieben hatten, habe sich Zeitz seinerzeit angeschickt, das Haus zu verlassen.

Solche mit Augenzwinkern erzählten Geschichten gab es im „Blumenthal“ einige zu hören. Zudem geriet die Tagesordnung mit den zehn geplanten Grußworten einige Male etwas durcheinander. Dies aber immer aus triftigen Grund. Wenn zum Beispiel die knapp dreijährige Enkelin Antonia gemeinsam mit Mutter Tanja dem Opa ein eigens einstudiertes Geburtstagsständchen singen wollte, hatte das natürlich Vorrang. Kurz darauf stürmte dann das „Nagel running Team“ der TSG 08 Roth, das Anton Nagel seit Jahren unterstützt, das Gasthaus, um es der jungen Dame gleich zu tun.

Da hatten es nicht nur die Redner seitens der Allianz wie etwa der Leiter der Filialdirektion Nürnberg-Land, Michael Fridgen, schwer, sondern auch die Ehrengäste aus den Reihen der Politik. Doch sie alle wussten ebenso zu punkten. Entweder mit Respektsbekundungen in Richtung des Jubilars (Fridgen: „Kein Wunder, dass Sie vorne stehen“) oder mit Aphorismen wie beispielsweise der stellvertretende CSU-Fraktionschef im Landtag, Karl Freller, der über die Versicherung als „Notnagel“ philosophierte.

Freundschaft „erkämpft“

Landrat Herbert Eckstein pries die „erkämpfte Freundschaft“, die ihn mit Anton Nagel verbinde, und auch die Bürgermeister Roths und Thalmässings, Ralph Edelhäußer und Georg Küttinger sowie der Chef der Kreisklinik Roth, Werner Rupp, überbrachten ihre Glückwünsche. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch musste auf sein Grußwort verzichten, da er die Feier vorzeitig verlassen musste. Bei einer Dauer von über fünf Stunden wohl eine eher lässliche Sünde.

Anton Nagel selbst blickte kurz in die Firmengeschichte zurück, die durch zahlreiche Fusionen und Erweiterungen geprägt ist. Er kündigte aber zugleich an, in zwei Jahren sein Lebenswerk übergeben zu wollen. An jenen Herrn, der derzeit als Prokurist des Versicherungsbüros agiert: Dieter Leidl. Für ihn sei Nagel „ein unternehmerisches Vorbild und ein großer Visionär, der mit seinen Zielvorstellungen uns Mitarbeitern oft Lichtjahre voraus ist“, so Leidl.

Nagels Ehefrau Anne sprach von ihrem Gatten als einen „Traumchef“, mit dem sie schon viele „wertvolle und inhaltsreiche Jahre“ verbracht habe. Die Präsidenten des Lions Club Schwabach und der Nürnberger Luftflotte, Jörn Göbert und Georg Renner, rundeten den Reigen der Redner ab.

Für musikalische Untermalung sorgten im „Blumenthal“ der Rother Pianist Michael Stahl sowie der Spalter Akkordeonspieler und Gstanzlsänger Hans Nüsslein.

Einer allerdings fehlte an der Feier: Johannes Heesters, mit dem Nagel seit vielen Jahren in persönlichen Kontakt steht und der auch an dessen 60. Geburtstag mitgefeiert hatte. Doch der Grand Senior der deutschen Unterhaltung weilte in Berlin zu Dreharbeiten und war dort unabkömmlich.