Beworben: Auch Roth will Corona-Modellstadt sein

2.4.2021, 10:10 Uhr
Testbetrieb in der gemeinsamen Corona-Teststation des Landkreises Roth und der Stadt Schwabach auf dem P+R Parkplatz "Steinerne Eiche" in Roth. Auch die Testkapazitäten sind ein Kriterium bei der Bewerbung als Modellstadt für den Öffnungsversuch "Tübingen plus".

© Marco Frömter Testbetrieb in der gemeinsamen Corona-Teststation des Landkreises Roth und der Stadt Schwabach auf dem P+R Parkplatz "Steinerne Eiche" in Roth. Auch die Testkapazitäten sind ein Kriterium bei der Bewerbung als Modellstadt für den Öffnungsversuch "Tübingen plus".

Am vergangenen Freitag habe man sich kurzfristig noch beworben - mittlerweile schätzt man die Chancen jedoch als eher gering ein. "Als Kreisstadt und großstadtnahes Mittelzentrum mit rund 27.000 Einwohnern erfüllen wir die Vorgaben, die an die Modell-Kommunen gestellt werden, recht gut", so Bürgermeister Ralph Edelhäußer. "Zudem haben wir mit der Kufa eine anerkannte Veranstaltungs-Location und einige Anbieter im Gesundheits- und Wellness-Sektor. Einzelhandel und Gastronomie brauchen zudem bald eine sinnvolle Perspektive, zumal der Leerstand in den Innenstädten durch die Corona-Krise noch verschärft wird. Mit unserer Bewerbung wollen wir dazu beitragen, dass hier Lösungen gefunden werden können."


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Innerhalb des Modellprojekts soll offenbar nicht alles geöffnet werden, eher scheint es um einzelne Lebensbereiche zu gehen. Vor eine Wahl gestellt, hätte Roth den Schwerpunkt auf Gastronomie und Einzelhandel gesetzt. "Diese leiden derzeit am meisten unter dem Lockdown", so Viola DeGeare, Pressesprecherin der Stadt.

Landratsamt nicht informiert

Die Bewerbung der Rother ist etwas überraschend. Der Landkreis selbst war immer davon ausgegangen, dass sich das Angebot zur Teilnahme am Modellprojekt an kreisfreie Städte oder Große Kreisstädte richtet, hatte sich selbst daher nicht beworben. Eine Rother Bewerbung ist im Landratsamt auch nicht bekannt.

Dort kennt man allerdings die Inzidenz-Werte der einzelnen Städte. Der von Roth ist seit dem 18. März von 166,7 auf 238,1 gestiegen. Ein Kriterium zur Auswahl als Modellstadt ist eine 7-Tages-Inzidenz von 100 bis 150. "Dieses Kriterium war bei unserer Bewerbung noch nicht bekannt", so die Stadt. Erst am Gründonnerstag war es soweit.


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Immerhin – ein weiteres Kriterium – grenzt sie nicht wirklich an einen Hotspot an, wobei der Landkreis einen der höchsten Werte in Mittelfranken hat. Die Abstimmung über die Bewerbung wäre mit diesem im Erfolgsfall natürlich im Nachgang noch erfolgt, teilt die Stadt Roth mit. Vorerst hatte man darauf verzichtet, weil die Bewerbung sehr kurzfristig erfolgt war und die Entscheidung der Staatsregierung zunächst in der Karwoche fallen sollte. Mittlerweile wurde dies verschoben, Mittwoch nach Ostern soll das Casting nun fortschreiten.

Testen auf dem Festplatz

Neben anderen Kriterien sind auch ausreichende Testkapazitäten ein Auswahlgrund. In Schwabach beispielsweise im Markgrafensaal, in Roth besteht ja schon länger das Testzentrum des Landratsamtes an der Steinernen Eiche (falls das gezählt würde). Dazu kam nun neu die Teststation auf dem Festplatz, dass die Stadt als positiven Faktor in ihrer Bewerbung angeführt hat.

Trotzdem sieht sie ihre Chancen als eher gering an: Roth erfüllt die formalen Kriterien Große Kreisstadt bzw. kreisfreie Stadt einfach nicht, gleichzeitig ist der Inzidenzwert einfach zu hoch.

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