Bayernweite Aktion

Blitzmarathon: "Es geht nicht ums Abkassieren"

Marco Frömter

E-Mail zur Autorenseite

24.3.2022, 15:34 Uhr
Innenstaatssekretär Sandro Kirchner besuchte zum Blitzmarathon eine Messstelle in Wendelstein.

© Marco Frömter, NN Innenstaatssekretär Sandro Kirchner besuchte zum Blitzmarathon eine Messstelle in Wendelstein.

Beim europaweit stattgefundenen Blitzmarathon waren im Freistaat Bayern gut 2000 Polizistinnen und Polizisten sowie rund 50 Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung im Einsatz. Dabei wurde an über 2200 Messstellen die Geschwindigkeit von Verkehrsteilnehmern überwacht. Die Verkehrsüberwachung trage maßgeblich dazu bei, Leben und Gesundheit der Verkehrsteilnehmer zu schützen, bestätigte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner beim Besuch einer Messstelle in Wendelstein.

Konsequente Geschwindigkeitskontrollen seien sehr wichtig, so Kirchner. Mit Blick auf die Verkehrsunfallstatistik musste er im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg von 3,9 Prozent feststellen. Rückläufig sei allerdings die Zahl der Verkehrstoten ausgefallen: Bei rund 359.000 Verkehrsunfällen mussten immerhin 443 Getötete beklagt werden – 41 weniger, als noch vor einem Jahr. „Dennoch ist natürlich jedes Opfer eines zu viel.“

Schwerpunkt Landstraße

Ein Viertel der Unfallgründe sei auf zu hohe beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen. „Zu schnelles Fahren ist nach wie vor eine der Hauptursachen aller tödlichen Verkehrsunfälle.“ Überproportional viele schwere Unfälle würden sich außerdem auf Landstraßen ereignen. „Das alles zeigt deutlich: Auch in Zeiten von coronabedingt verkehrsärmeren Zeiten sind viel Auto- und Motorradfahrer zu schnell unterwegs – und das oft mit fatalen Folgen.“

Deshalb führe die Polizei in Bayern intensive Geschwindigkeitskontrollen durch. In diesem Zusammenhang habe die bayerische Polizei im vergangenen Jahr rund 350.000 Anzeigen erstattet und weit über 785.000 Verwarnungen erteilt. „Dafür zu sorgen, dass weniger Menschen im Straßenverkehr ihr Leben verlieren oder verletzt werden, ist auch das Ziel unseres Verkehrssicherheitsprogramms 2030.“

Geschwindigkeitskontrollen würden deshalb verstärkt fortgesetzt werden, kündigte Kirchner an. „Unsere eindringliche Botschaft lautet: Die Missachtung der Verkehrsregeln gefährdet Leben. Jeder muss sich über die Gefahren zu schnellen Fahrens im Klaren sein. Das ist ein wichtiger Schritt zu mehr Verkehrssicherheit.“

Insbesondere „verantwortungslose Raser“ gelte es entschieden aus dem Verkehr zu ziehen – um andere zu schützen. „Nehmen sie den Fuß vom Gas, beachten Sie die Verkehrsregeln und seien Sie ein Vorbild. So schützen Sie Menschenleben“, appellierte Kirchner.

Die Erfahrungen am ersten Kontrolltag hätten gezeigt, dass - trotz tagelanger Vorankündigungen des „Blitzmarathons“ - immer noch zu viele Fahrer zu schnell unterwegs gewesen waren, fasste ein Sprecher der Polizei zusammen. „Dafür habe ich kein Verständnis. Rasen ist kein Kavaliersdelikt“, sagte Kirchner. Bei den Geschwindigkeitskontrollen setze die Polizei auf modernste Messtechnik, wie beispielsweise spezielle Laser-Messpistolen und hochpräzise Messgeräte.

„Sofern möglich wurden die ertappten Verkehrssünder gleich nach der Messung angehalten und aufgeklärt. Dadurch erhoffen wir uns einen nachhaltigen Effekt“, machte Kirchner deutlich. „Optimal wäre es allerdings, wenn sich jeder aus eigener Überzeugung an die Regeln hält.“

2 Kommentare