Bundespräsident ließ es sich in Hilpoltstein schmecken

3.1.2019, 06:00 Uhr
Bundespräsident ließ es sich in Hilpoltstein schmecken

© Mike Miemczyk

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen entspannt im Wohnzimmer, als Ihre Ehefrau/Ihr Ehemann nach Ihnen ruft, und erklärt, dass der Deutsche Bundespräsident vor der Tür steht. Unvorstellbar? Von wegen. Am vergangenen Sonntag hatte Mike Miemczyk just solch ein Erlebnis.

Mike Miemczyk, Pächter des Hilpoltsteiner Gasthauses/Hotel "Schwarzes Roß" dachte auch erst an einen Scherz, als ihn sein Koch in die Gaststätte bat, mit der Begründung, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wolle hier tafeln. "Wahrscheinlich ist ein alter Kumpel von mir aufgetaucht", den sein Koch als Bundespräsident verkauft, sei ihm auf dem Weg von der Wohnung in die Gaststube durch den Kopf gegangen.

"Kleinigkeit zum Essen"

Dort angekommen, wurde er eines Besseren belehrt: Ob es wohl möglich sei, eine Kleinigkeit zu essen, wollte gegen 17 Uhr ein Bundespolizist von ihm wissen und ob und ab wann Plätze reserviert seien. Gegen 18 Uhr, meinte Miemczyk und kurz darauf nahmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Gattin Elke Büdenbender sowie einige Bundespolizisten Platz in der Gaststube. Etwa eine Dreiviertelstunde habe der Tross gebraucht, um "eine Kleinigkeit" zu essen.

Der Bundespräsident war auf der Rückreise von Südtirol nach Berlin, erfuhr Miemczyk noch. Offensichtlich habe Steinmeier auf der Autobahn Hunger überkommen und so sei er schließlich in Hilpoltstein im "Schwarzen Roß" gelandet, mutmaßt Pächter Miemczyk. Der Bundespräsident habe sich schließlich von seinem Fensterplatz weggesetzt, das in Richtung Marktstraße geht. Zu groß schien ihm das Risiko erkannt zu werden, zumal immer wieder Leute durchs Fenster nach innen guckten.

Bundespräsident ließ es sich in Hilpoltstein schmecken

© Harry Rödel

Wohl, um zu sehen, ob es noch freie Plätze gebe, erzählt Miemczyk im Gespräch mit unserer Zeitung. Draußen auf dem Marktplatz herrschte zudem an der Glühweinbude reges Treiben. Weswegen Steinmeier seine schwarze Mercedes-Limousine mit Berliner Kennzeichen auch mit hochgezogenem Mantelkragen verlassen habe. "Wie im Film", meint Miemczyk und grinst. Er habe dann nur kurz "Hallo" gesagt und sich dann in die Küche verzogen.

Erst beim Abschied habe sich ein kurzes Gespräch gegeben. "Er sprach von einer schönen Wirtschaft, einem schönen Haus und gutem Essen", so Miemczyk. Ohne mit der Wimper zu zucken, hätten sich sowohl Steinmeier als auch dessen Ehefrau Elke Büdenbender ins Gästebuch eingetragen, was die Miemczyks besonders stolz macht.

"Ein kurzer Halt in Hilpoltstein und dabei ein großartiges Essen. Herzlichen Dank für Ihre Gastfreundschaft und beste Grüße von Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender", lautet der Eintrag des Bundespräsidenten ins "Gästebuch". Das "großartige Essen", das Steinmeier beschreibt, war eine Pfefferlendenpfanne. Seine Frau wählte Spätzle, lässt Miemczyk wissen.

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