Nachruf

Bürgermeister mit 52 Jahren gestorben: Thalmässing trauert um Georg Küttinger

Harald Rödel

Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung/Schwabacher Tagblatt

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13.12.2022, 15:00 Uhr
Georg Küttinger war wegen nicht nur wegen seines Fleißes und Einsatzes beliebt, sondern auch ein sehr nahbarer Bürgermeister.

© Foto: Thalmässinger Liste Georg Küttinger war wegen nicht nur wegen seines Fleißes und Einsatzes beliebt, sondern auch ein sehr nahbarer Bürgermeister.

Georg Küttinger hat gekämpft, er hat verloren. Am Wochenende erlag der Thalmässinger Bürgermeister mit nur 52 Jahren einer schweren Erkrankung. 14 Jahre stand er an der Spitze der Marktgemeinde.

2008 wurde Georg Küttinger in einer Stichwahl gegen Maximilian Schneider (CSU) zum Bürgermeister gewählt. Zuvor gehörte er als Mitglied der Thalmässinger Liste (TL) eine Wahlperiode dem Marktgemeinderat an. Mit seiner direkten, ehrlichen Art und seinem immensen Arbeitspensum erarbeitete er sich schnell das Vertrauen der Bürger. 2014 fuhr er mit annähernd 90 Prozent der Stimmen einen erdrutschartigen Erfolg ein. Sechs Jahre später zog er ohne Gegenkandidaten ins Rathaus ein, und steuerte die Marktgemeinde weiter auf Erfolgskurs. Die parteiübergreifende Kooperation habe im Laufe seiner Amtszeit immer besser funktioniert, so Michael Kreichauf, der 2. Bürgermeister (CSU).

Im Dezember 2020 dann ein abrupter und folgenschwerer Riss. Eine schwere Krebserkrankung leitete einen fast zwei Jahre dauernden Leidensweg ein. Am Sonntag schließlich siegte die heimtückische Krankheit.

Applaus bei der Rückkehr

„Bürgermeister war nicht nur sein Beruf, sondern seine Berufung“, erklärt Kreichauf, der Küttinger zwei Jahre im Amt vertrat und die Sitzungen des Marktgemeinderats leitete. Mit einer Ausnahme im Spätherbst dieses Jahres. Als Georg Küttinger im Rollstuhl und von der Krankheit schwer gezeichnet die Sitzung führte. Für die - wenn auch nur - kurze Rückkehr in „sein“ Rathaus erhoben sich die Mitglieder des Gremiums und applaudierten.

Beim Spatenstich für das Thalmässinger Sportzentrum - eines der vielen Projekte, für das er sich mit Herzblut engagiert hatte - sei Küttinger letztmals in der Öffentlichkeit aufgetreten. Der Beginn der Arbeiten an diesem Leuchtturm-Projekt habe ihm noch einmal Auftrieb im Kampf gegen seine schwere Krankheit gegeben.

„Georg Küttinger setzte sich mit Leidenschaft und Hingabe für seine geliebte Heimat ein“, würdigt Michael Kreichauf den Verstorbenen. „Er hat Großes geleistet und war ein akribischer Arbeiter, der immer perfekt über alle Themenfelder Bescheid wusste.“ Kreichauf hat angeordnet, sämtliche Flaggen in der Gemeinde auf Halbmast zu setzen. Im Rathaus und in der Kirche St. Michael liegen Kondolenzbücher aus. Die Beerdigung findet am Samstag, 17. Dezember, 13 Uhr, statt.

"Er war stets ein guter Freund"

„Wenn die Kraft zu Ende ist, ist irgendwann auch der Körper leer“, sagt Landrat Herbert Eckstein zum Ableben Küttingers. Für diesen sei „das Weiterarbeiten eine Lebensverlängerung gewesen“. „Er war im Umgang mit seiner Krankheit extrem realistisch, hat aber auch mit einer unwahrscheinlichen Kraft dagegen angekämpft.“

Küttinger sei stets ein „verlässlicher und ehrlicher Partner“ gewesen, der dank unglaublichen Fleißes stets bis in Detail informiert gewesen sei. „Georg Küttinger hat immer einen Plan gehabt, wie er die Marktgemeinde weiterentwickeln kann“, so der Landkreis-Chef. „Er hat gearbeitet wie ein Pferd, verstand es aber auch zu feiern - beides stets mit Krawatte“, blickt Eckstein auf das Thalmässinger Urgestein zurück. „Georg Küttinger war ein Macher - ich bin total traurig, dass er nicht mehr ist, weil er auch stets ein guter Freund war."

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