"Das wird ein Jahr zum Schaudern"

15.3.2020, 20:42 Uhr

© Foto: Paul Götz

Nach Jubel oder gar Wahlparty war ihm nicht. "Da ist man nicht froh", fasste er die Gemütslage angesichts der Krisensituation im Land zusammen. An einem sonnigen Sonntag herrschte vielleicht ein letztes Mal für längere Zeit touristischer Trubel: "Heut war in Spalt und am See viel los. Da hast du nichts von Einschränkungen gemerkt. Ich war daheim", sagt der Rathauschef und fügt hinzu, "was da auf uns zukommt! Das wird ein Jahr zum Schaudern".

Seine fünfte Bewerbung als Rathauschef ordnet Udo Weingart als "vollkommen untypisch" ein: "Zum fünften Mal und kein Gegenkandidat, das sind Eckstein-Situationen." Immerhin, er rechnet mit sechs bis sieben Gruppierungen im Stadtrat, "das wird eine breite Streuung".

Weil sich etliche Wahlhelfer krank gemeldet haben und einige Neulinge sind, zieht sich die Auszählung doch bis 19.05 Uhr hin. Dann beglückwünscht Wahlleiter Robert Nolte seinen alten und neuen Chef tatsächlich per Handschlag. Weitere zwei Gratulanten ziehen den Ellbogen vor.

84,5 Prozent bei einer Beteiligung von 63,8 Prozent sind wesentlich mehr Stimmen als bei der letzten Wahl samt Gegenkandidat. "Ich bin kein Politiker, der daraus Schlüsse ziehen möchte", nimmt Udo Weingart das Ergebnis zur Kenntnis, "das nächste Mal, das ist ganz sicher, wird es jemand anders.