Der Beckenbauer des Ronhofs

15.3.2020, 17:11 Uhr
Der Beckenbauer des Ronhofs

© Foto: Peter Vrbata/Nürnberger Nachrichten

Bergmann begann seine Karriere bei seinem Heimatverein TV Eckersmühlen. Als 19-Jähriger wechselte der zum damaligen Landesligisten TSV 04 (heute SC 04) Schwabach. Sein großes Talent blieb natürlich auch den größeren Vereinen nicht verborgen. Nach zwei Jahren in Schwabach schloss er sich deshalb der SpVgg Fürth an, wo er bis 1983 in 322 Zweitligaspielen (zwölf Tore), 126 Regionalligabegegnungen (16 Treffer) und 22 DFB-Pokalspielen (drei Tore) zur Kultfigur wurde.

Dem Kleeblatt treu geblieben

 

Der technisch beschlagene Libero avancierte zu einer Art fränkischer Beckenbauer. Mehrfach hätte er in die 1. Liga wechseln können, er blieb aber dem Kleeblatt treu, bis er 1983 dem höherklassigen Fußball altersbedingt "Servus" sagte.

In den 1980-er Jahren brachte er sich wieder beim SC 04 Schwabach und beim TV Eckersmühlen ein, auch hier mit großem Erfolg. Er führte Eckersmühlen 1985/86 als Spielertrainer auf der Liberoposition von der B-Klasse in die A-Klasse (heute Kreisliga) und war auch – mit 39 Jahren immer noch Spielertrainer – für den größten Erfolg der TV-Kicker verantwortlich, den Bezirksliga-Aufstieg 1988. 2013 wurde Bernhard Bergmann zum Ehrenmitglied des Turnvereins ernannt.

Auch bei seinen anderen Vereinen, für die er aufgelaufen ist, geriet er nicht in Vergessenheit. Beim SC 04 Schwabach war er bis vor einigen Jahren häufig zu sehen, vor allem als die Nullvierer ihre glorreichen Bayernliga-Zeiten erlebten. In Fürth wurde er 2010 in die Jahrhundertmannschaft gewählt. Auch im Ronhof schaute er sich immer wieder Spiele seiner Nachfolger an.

Doch Bernhard Bergmann hatte nicht nur Sport und Fußball im Kopf. Schon zu Profi-Zeiten ging er im Finanzamt einem "richtigen" Beruf nach. Darüber hinaus engagierte er sich in seiner Freizeit in der Kommunalpolitik. Für die SPD saß er sowohl im Rother Stadtrat als auch im Kreistag.

 

An Alzheimer erkrankt

 

In den vergangenen Jahren wurde es ruhig um Bernhard Bergmann. Er litt an Alzheimer und konnte nicht mehr am öffentlichen Leben seiner Heimatgemeinde teilnehmen. "Wir werden Bernhard, der auch als streitbarer Kommunalpolitiker stets die Interessen Eckersmühlens vertreten hat und mit seiner Meinung nie hinter dem Berg hielt, ein ehrendes Andenken erhalten und ihn nicht vergessen", schreiben die Eckersmühlener Fußballer in einem Nachruf, den sie auf Facebook veröffentlicht haben.