Der Dreikantmuschel geht’s an den Kragen

2.11.2018, 16:17 Uhr
Der Dreikantmuschel geht’s an den Kragen

© Foto: Harry Rödel

Mittlerweile sei der Pegel sogar schon wieder um einige Zentimeter auf gute 3,60 Meter gestiegen, erklärt er. Ab nächster Woche werde das Wasser wieder abgesenkt, weil es dann der Dreikantmuschel an den Kragen gehen soll. Diese Muschelart wurde vom Schwarzen Meer über Schiffe auf dem Main-Donau-Kanal in den Rothsee eingeschleppt und sei eine Gefahr für die heimischen Arten, wie zum Beispiel die Teich- und Tafelmuschel.

Die "Guten" ins Tiefe

Die Dreikantmuscheln werden für einige Tage dem Frost ausgesetzt, den diese absolut nicht vertragen und absterben. Mit Unterstützung freiwilliger Helfer – unter anderem vom Fischereiverband – würden die "guten" Muscheln in tieferes Wasser gebracht. Mehrere Tiere, so Gruber, würden die tieferen Zonen auch aus eigener Kraft erreichen. Der Kampf gegen die Dreikantmuschel wiederholt sich seit drei Jahren im Herbst. Entdeckt wurde diese, als das Wasserwirtschaftsamt Ansbach 2015 den Rothsee absenkte, um ein kleines Wasserkraftwerk zu bauen. Dabei fielen die Verantwortlichen aus allen Wolken: Ab einer Wassertiefe von drei Metern gab es plötzlich massenhaft Muscheln. "Das waren Millionen von Tieren. Riesige Muschelbänke, bis zu 15 Zentimeter dick", war im November 2015 in unserer Zeitung zu lesen. Thomas Liepold, beim Wasserwirtschaftsamt Ansbach für die Überleitung zuständig, war damals regelrecht konsterniert angesichts der Fülle dieser Muschelart.

Fakt war: Die Dreikantmuschel, die bis zu fünf Zentimeter groß werden kann, hatten sich explosionsartig vermehrt und den heimischen Muschelarten gewaltig zugesetzt. Diese Muscheln setzen sich auf die heimischen und größeren Teich- und Tafelmuschen und fressen diesen die Nahrung weg.

Seit der Entdeckung der Dreikantmuscheln wird der Rothsee im Herbst um fünf Meter abgesenkt, um diesen den Garaus zu machen.

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