Der Faschingsthron ist wieder in Obermässinger Hand

19.1.2020, 16:03 Uhr
Die Prunksitzung des Obermässinger „Faschinxvereins“ stand unter dem Motto „Gruselkabinett“. So lobte auch der 2. Bürgermeister der Stadt Greding, Oswald Brigl, die Narren: „Ihr habt immer tolle Einfälle – auch wenn wir darunter leiden müssen!“

© Jürgen Leykamm Die Prunksitzung des Obermässinger „Faschinxvereins“ stand unter dem Motto „Gruselkabinett“. So lobte auch der 2. Bürgermeister der Stadt Greding, Oswald Brigl, die Narren: „Ihr habt immer tolle Einfälle – auch wenn wir darunter leiden müssen!“

Sie bilden das 22. Prinzen- und damit ein Jubiläumspaar der "Fosnatniegl". Trotzdem wird es ein "grauenhafter Abend". Was aber ein Kompliment ist, lautet das Motto doch "Gruselkabinett".

Knochenhände und Fledermäuse toben da schon zu Beginn über das Bühnenbild, neben dem der Vereinsvorstand, bekannt als "Die wilde 13" schaurig schön auf das Geschehen einstimmt. Auf vielen Schädelmasken tummeln sich aber auch Blumen. Auf jeden Fall sind es die Hexen, die eifrig um die neuen Tollitäten herumfegen, als die beiden unter großem Beifall durch die voll besetzten Reihen schreiten.

Beim Drachenfest im Oktober hat das Obermässinger Ehepaar Holzinger der Ruf erreicht, dem es nur zu gerne folgte. Um die Insignien der Macht zu "brauen", braucht es diesmal aber eine ordentliche Portion "Froschschenkel und Hasendreck", wofür "Oberhexe" Sandra Frank sorgt.

Die Pflichten des Paares sind delikat: Sie soll "den Kater des Mannes pflegen, auch wenn er keinen Hexenbuckel hat". Und er soll sie "vor bösen Wesen schützen – und alle anderen vor ihr, wenn die Frau ein böser Besen ist".

Untermässing wird degradiert

Den Orden mit Kürbismotiv nehmen sie erst selbst in Empfang und dürfen ihn dann auch gleich ausgiebig verteilen. In der Rede gibt es auch gleich eine Spitze gegen Untermässing als dem bisherigen Regentenlieferanten – es wird in "Obermässing-Süd" umbenannt. Dann endlich ein flotter Walzer, den das Paar in wilde Schritte zum "Time warp" der "Rocky Horror Picture Show" münden lässt.

Den Reigen der Gruppen, die übers Parkett wirbeln, dürfen darauf natürlich die Wespen eröffnen, die bei ihrem Tanz auch umschalten – vom Grusel- in den Disco-Modus nämlich. Mit tollen Einfällen wissen auch die "Bella Bambinas" zu glänzen.

Ehrengästen droht Saures

Drei bestimmte Ehrengäste kommen zwar völlig ungeschminkt, erleben zur Strafe aber ein Totalfiasko. Als "Wetten dass"-Kandidat schafft es Harald Gerngroß nicht, nach einem "Wüstenschnaps" (ein kräftiger Schluck Sand) "Alle meine Entchen" zu pfeifen. Oswald Brigl hält mit seiner Puste eine Feder nur vier Sekunden in der Luft, die wiederum Herbert Eckstein beim Auspusten von zehn Kerzen ausgeht.

Der Ortssprecher darf nun eine Runde Sekt ausgeben, der 2. Bürgermeister den Rathausschlüssel zu den Niegln schmuggeln und der Landrat am Unsinnigen Donnerstag das Landratsamt zum Nieglland werden lassen.

Trotzdem gibt es Lob von Brigl: "Ihr habt immer tolle Einfälle – auch wenn wir drunter leiden müssen!" Alleinunterhalter Andreas Kraus aus dem Landkreis Schwandorf hat sich für den Abend ebenso was besonders einfallen lassen und mutiert zu einem besonderen Namensvetter: Andreas Gabalier. So kann er sich als "Bergbauernbua" auch besser die "Zuckerpuppn" aus dem Vorstand schnappen. Zwei von ihnen bekommen dazu noch den Jahresorden des Fastnachtsverbands Franken: Faschingszeitungsmitmacherin Sandra Frank und Männerballetttrainerin Simone Hundt.

 

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