Der Gmünder Adlerzug hat ausgedient

GEORGENSGMÜND - Schweren Herzens beschloss der Gemeinderat, den Gmünder Adlerzug, der eine Nachbildung der ersten Eisenbahn in Deutschland darstellt, auszurangieren und zu verkaufen. Um eine neue Betriebsgenehmigung zu erhalten, hätten größere Reparaturen durchgeführt werden müssen. Zudem seien die behördlichen Auflagen gestiegen. Fazit: "Der Aufwand steht in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen."

Der Adlerzug ist im Besitz der Gemeinde Georgensgmünd und bot bei Vereinsfesten, Hochzeiten, Kindergeburtstagen, Werbe-Aktionen und vielen anderen Anlässen besondere Fahrten für 30 Passagiere. Vor allem die Kindergärten im Gemeindegebiet und im nahen Umkreis nutzten dieses außergewöhnliche Beförderungsmittel. Mietgesuche kamen zudem aus dem erweiterten Umland und sogar aus Nürnberg.

Um eine neue TÜV-Betriebsgenehmigung zu erhalten, hätten einige, zum Teil erhebliche technische Mängel behoben werden müssen. Und nicht nur das. Die Personenbeförderung sei zwar weiterhin möglich, jedoch nicht mehr in dem bisherigen Umfang, urteilte die Regierung der Oberpfalz, die für den Betrieb von Sonderfahrzeugen zuständig ist. Die Auflagen seien zudem gewaltig gestiegen, so Bürgermeister Ben Schwarz.

Da der Adlerzug lange Jahre als Werbeträger und Aushängeschild im Namen der Gemeinde unterwegs war, hatte die Entscheidung im Gemeinderat auch einen emotionalen Touch. Vorab konnte sich der Haupt-, Finanz- und Kulturausschuss schon zu einer einheitlichen Meinung durchringen, nämlich der, dass diese liebgewonnene Einrichtung von der Gemeinde nicht mehr weiterbetrieben werden kann. Dem schloss sich nun der Gemeinderat einstimmig an.

Die Kindergärten der Gemeinde sollen aber auch künftig nicht auf ihre jährliche Ausfahrt verzichten müssen. Sie müssen halt nun auf den Bus umsteigen.