Beschluss im Ausschuss

Der Kiosk im Rother Freibad wird größer

19.12.2020, 05:50 Uhr
Der Kiosk im Rother Freibad wird größer

© Plan: Architekturbüro Lutz

Eine Alternative gibt es eigentlich gar nicht. Denn der Gastrobetrieb im Bad lief in den vergangenen beiden Jahren nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung des Landratsamtes. Die Trennung von Produktion und Rücklauf sowie die Trennung von Warmproduktion von gekühlten Speisen und Getränken müsse gewährleistet sein, verlangt die Lebensmittelaufsicht.

Stadtwerkeleiter Dr. Gerhard Brunner hat also den "Auftrag für eine dauerhafte Lösung", die der Stadtrat erteilt hat, an einen Architekten gegeben, der gleichzeitig im Präsidium des Bayerischen Schwimmverbandes sitzt und in Bäderfragen berät. Karl-Erwin Lutz aus Ingolstadt legte denn auch einen umfassenden Entwurf für die neue Gestaltung des zweistöckigen Gebäudes vor.

"Katastrophe" im Freibad

Eine "Katastrophe" nannte es der Planer schon mal, dass die Gastro auf zwei Etagen verteilt ist – "weil das viel zu personalintensiv ist". Nicht erlaubt sei auch die Mischung der Betriebsabläufe: Die Ausgabe von warmen und kalten Speisen und Getränken müssten getrennt werden, auch die Stellen für die Aus- und die Rückgabe, die Kochküche werde künftig in der Mitte angeordnet, und die Spülküche (getrennt davon) erhalte einen Zugang von außen.

Für die lebensmittelrechtlich notwendigen Änderungen muss das Erdgeschoss nach Süden und Osten um ein Stück größer werden – für die weitere Ausgabestelle und für einen Lagerraum, wie Lutz vor dem Werkausschuss erläuterte.

Im Obergeschoss passiere dagegen "nicht viel". Dort soll, so Lutz, lediglich bei Hochbetrieb im Bad eine zusätzliche Ausgabestelle für kalte Speisen eingerichtet werden – mit einer direkten Verbindung zum Getränkekühlraum. Platz für eine eigene Eisproduktion wäre ebenfalls im Obergeschoss. Betreiben könnte man den Gastrobetrieb dann die meiste Zeit sogar allein, lediglich für 25 bis 40 Tage im Hochsommer sei zusätzliches Personal notwendig. Brandschutz und Fluchtwege sind, so der Planer, vorhanden. Nach Genehmigung und Ausschreibung könnte der Umbau in zwei Monaten fertig sein.

Die 655 000 Euro für den Umbau seien "keine Schönwetterkosten", verteidigte Lutz die stattliche Summe, sondern schon das "Maximalpaket".

Keine langen Schlangen mehr

Für Wolfgang Treitz (Freie Wähler) stellten sich trotzdem noch Fragen: Was kostet es, wenn das Obergeschoss aus der Planung herausgenommen wird? Lutz: "Nur 20 000 Euro weniger." Der Haupt-Umbau beziehe sich aufs Erdgeschoss. Eine Fußbodenheizung sei als Grundheizung und Frostschutz nötig, erläuterte er außerdem. Und – auf Treitz‘ Frage nach möglicher "Überdimensionierung": Ausgelegt sei die Größe auf so viele Gäste, "dass man bei Hochbetrieb nicht eine Stunde lang für seine Pommes anstehen muss".

Schließlich: Wenn der Standort eines möglichen Hallenbades im hinteren Bereich berücksichtigt werde, lohne sich dort eine gemeinsame Verkaufsstelle? "Wesentlich teurer", machte Lutz diese Aussicht zunichte.

Daniel Matulla (CSU), der sich "eigentlich als Fan von Sparmaßnahmen" bezeichnete, erinnerte dann daran, dass der Gedanke an ein Hallenbad "im Moment zu weit weg ist". Aber das Freizeitbad sei ein Aushängeschild, appellierte er an die Kolleg*innen, dem Plan zuzustimmen. Was dann auch alle taten.

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