Der Pfaffenhofener "Jedi" Jürgen Köllisch geht ins Kino

14.12.2019, 06:04 Uhr
Der Pfaffenhofener

© Foto: yfr

Ganze Generationen hat diese Science-Fiction-Serie in ihren Bann gezogen. Natürlich hat das Star-Wars-Fieber auch zahlreiche Fans in der Kreisstadt infiziert. Einer davon ist Jürgen Köllisch aus Pfaffenhofen. Seit Anfang der 1980er Jahre ist er treuer "Jedi-Ritter". Die Filme habe er zig Mal gesehen, erzählt er, und über die Jahrzehnte hat sich bei ihm eine beeindruckende Sammlung von Fanartikeln aus der "weit entfernten Galaxis" angesammelt.

In der Tat musste er für seine Sammlung sogar einen eigenen Lagerraum in Roth anmieten, um sämtliche Schätze unterzubringen: "Wo dieses Lager ist, verrate ich nicht", lacht Köllisch. Zuviel wertvolle Sachen seien dort zu finden. Die Begeisterung über das Epos von Filmemacher George Lucas sei bei ihm in jüngster Kindheit entflammt. Aus Werbeanzeigen in den Micky-Maus-Heften oder im Yps-Magazin kannte er Star Wars schon lange, bevor er die Filme überhaupt sah. Viele seiner Freunde spielten bereits mit den Figuren und Raumschiffen und so sollte es nicht sehr lange dauern, bis auch er den Oberschurken "Darth Vader" als Spielzeugfigur in seinem Kinderzimmer begrüßen durfte.

Thema wird ausgeschlachtet

Diese eine Figur hegt und pflegt Köllisch heute noch: "Es stecken viele schöne Erinnerungen in dieser Figur". Besonders habe er noch im Kopf, dass er im Schwabacher Einkaufszentrum "Suma" nach Neuigkeiten Ausschau hielt. Danach war der 45-Jährige Stammgast auf jedem Flohmarkt und durchforstete Kleinanzeigen in sämtlichen Zeitungen. Die Sammlung wuchs und Köllisch entwickelte sich zum Sternenkrieger-Fachmann. "Als ich Krieg der Sterne zum ersten Mal sah, saß ich mit offenem Mund vor dem Film. Die Mischung aus einer total krassen Geschichte und den damals bahnbrechenden Effekten haben mich einfach begeistert."

Beim Betrachten der neuen Episoden aus den letzten Jahren hat der Fan allerdings ein "durchwachsenes Feeling". Er befürchte, dass "sein" Krieg der Sterne – mit dem er aufwuchs – nun ausstirbt: "Das Thema wird kommerziell ausgeschlachtet."

Eine Meinung, die er mit vielen Fans teilt. Dennoch: "Die Leute werden den Film anschauen." Für "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" habe er sich jedenfalls sofort Kinokarten reservieren lassen. Zusammen mit Freunden werde er sich das Spektakel gönnen: "Wir gehen aber erst ein paar Tage nach der Premiere ins Kino." Die Zeiten, in denen Köllisch um Mitternacht in der Vorpremiere saß, seien vorbei: "Ich bin Familienvater, da ändert sich so manches." Auch Sohn Michael ist mit seinen acht Jahren bereits begeistert und teilt die Leidenschaft seines Vaters. Auf das Ende der "Skywalker-Saga" sei Köllisch nun mehr als gespannt: "Ich freue mich zu sehen, wie sich der Kreis endlich schließen wird und was aus den neu aufgetauchten Charakteren wird."

Anja Bürger vom Rother Bavaria Kino sieht der Filmpremiere mit Überlänge gelassen entgegen.

Anja Bürger vom Rother Bavaria Kino sieht der Filmpremiere mit Überlänge gelassen entgegen. © Foto: yfr

Anja Bürger vom Rother Bavaria Kino sieht dem Film mit Überlänge gelassen entgegen. Die glorreichen Zeiten der Sternensaga seien ihrer Meinung nach längst vorbei. Dennoch habe sie den Film für mindestens drei Wochen im Programm eingeplant. Auch kostümierte Fans erwarte sie "nicht groß" in ihrem Filmtheater. Lediglich eine gute Freundin käme zu den Premieren "traditionell" im Prinzessin-Leia-Kostüm: "Sogar mit der schrecklichen aber kultigen Schneckenfrisur." Das Thema Star Wars sei übersättigt worden: "Früher war das noch anders." Und unter vorgehaltener Hand gab Bürger zu, eher ein Fan von Raumschiff Enterprise zu sein: "Ich glaube, Mister Spock hätte ich sofort geheiratet."

Am Ende ist "Star Wars" allerdings noch lange nicht. Im Gegenteil: Im Frühjahr startet eine neue Fernsehserie und Lucasfilm hat bereits offiziell bestätigt, dass es weitere Kinofilme geben wird – allerdings ohne Luke Skywalker.

Video: Wenn Darth Vader in Schwabach auftauchen würde

Keine Kommentare