Der Rothsee liegt bald wieder trocken

HILPOLTSTEIN - Ab Anfang November wird der Rothsee abgesenkt, um dem massenhaften Auftreten der Dreikantmuschel entgegenzuwirken. Die invasive Art soll durch die Kälte abgetötet werden.

Es ist ein alljährliches Schauspiel am Rothee: Der Wasserstand wird abgesenkt, Spaziergänger laufen über den schlammigen Seegrund und bringen Fischgeruch mit nach Hause.

Denn am Seeboden breitet sich die eingeschleppte Dreikantmuschel bereits so stark aus, dass anderen Muschelarten der Lebensraum genommen wird. Bis etwa Mitte Dezember wird die Absenkung von rund fünf Metern erreicht sein. Unmittelbar danach erfolgt erneut der Aufstau des Sees.

Roth

23.11.2020, 06:00 Uhr

Täglich bis zu acht Stunden im Matsch

Von MARCO FRÖMTER

Mit dem Wasser aus dem Main-Donau-Kanal gelangte die Dreikantmuschel einst in den See. Seit zirka zehn Jahren breitet sie sich dort rasant aus. Durch das Absenken des Wasserspiegels gelangen die Muscheln ans Tageslicht. Zwei bis drei kühle Winternächte mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt genügen und die Dreikantmuschel stirbt ab.

Die Absenkung des Wasserspiegels erfolgt mit nur geringer Geschwindigkeit, um die ebenfalls im See lebenden geschützten Teichmuscheln einsammeln und wieder ins Wasser zurückbringen zu können. Das aufwändige Sammeln der Teichmuscheln erfolgt in bewährter Zusammenarbeit mit den örtlichen Fischereivereinen.