Die Biene als Bewahrer des wichtigsten Rohstoffs

13.10.2019, 15:27 Uhr
Die Biene als Bewahrer des wichtigsten Rohstoffs

© Foto: Jürgen Leykamm

Mit ihren 750 Quadratkilometern umfassenden Verbandsgebiet zählt er zu den zehn größten Anbietern von Wasser in ganz Bayern. Jährlich lässt die Gruppe 6,5 Millionen Kubikmeter davon in die Haushalte von 20 Mitgliedsgemeinden fließen. Dies macht Verwaltungschef Christian Freytag im Wasserwerk in Wassermungenau deutlich. Dieses nimmt das köstliche Nass aus zwölf Brunnen auf und verteilt es über ein 900 Kilometer langes Netz.

Das, was bei den Abnehmern ankommt, soll natürlich beste Qualität haben. Deswegen setzt man seit langem schon "auf vorsorgenden Grundwasserschutz", erklärt der Freytag. Deswegen hat man mit 52 Landwirten, die insgesamt über eine Vertragsfläche von 770 Hektar verfügen, freiwillige Kooperationsvereinbarungen geschlossen. Durch das Säen von Zwischenfrüchten, Verzicht auf Pflanzenschutz und Mineraldünger sollen hier Beeinträchtigungen des Grundwassers vermieden werden. Mit Erfolg: "Die Nitratmenge im Rohwasser konnte um bis zu 20 Milligramm pro Liter gesenkt werden", so der Leiter der Verwaltung. Doch dem noch nicht genug. Vor einigen Jahren schon, begann die RBG, Wasserschutzgebietsflächen förmlich aufblühen zu lassen: "W.I.N.G." (Wasserversorgung. Insekten. Natur. Grundwasserschutz) heißt jenes Projekt, das schon "lange vor dem Volksbegehren" ins Rollen gebracht worden sei. Aktuell haben sich die ungedüngten und von Pflanzenschutzmitteln unbefleckten Blühflächen dort auf einer stolzen Fläche von 47 Hektar verteilt. Und die wiederum lassen sich natürlich hervorragend zur Produktion des neuen "Wasserschutz-Honigs" nutzen. Ein Projekt, das per Beschluss 2014 angebahnt wurde und nun "unser neues Aushängeschild darstellt", ist Freytag sicher.

Insgesamt sechs Imker haben sich als Partner gefunden, die insgesamt über zirka 40 Bienenvölker verfügen. Was einen durchschnittlichen Ertrag von jährlich 650 Kilogramm erwarten lässt. Die Bienenstöcke sind entlang der Blühflächen aufgestellt, so dass der "Wasserschutz-Honig" seinen Namen auch zurecht tragen darf. Die Flächen selbst dienen auch anderen Insekten sowie etlichen Kleintieren als Lebensraum, Zugvögel fühlen sich hier ebenso wohl. Den fertigen Honig gibt es sowohl in cremiger wie auch in flüssiger Form. Und das sowohl im 500- wie auch im 250-Gramm-Glas. Für die Vermarktung sorgen die Imker selbst.

Aquablau und honiggelb

Bei ihnen handelt es sich um die Beerbacher Werner Bachmann, Dieter Frieß und Werner Heider, die Abenberger Franz Bachmann und Michael Seubelt sowie den Windsbacher Hermann Menhorn. Ein eigenes Label mit den Farben aquablau und honiggelb sorgt dafür, dass der "Wasserschutz-Honig" gleich als solcher erkennbar ist.

Auf den Flächen draußen weisen nun Schilder auf das Projekt der drei Partner (Wasserversorger, Vertragslandwirte, Imker) hin.

Mit dem Kauf eines jeden Glases "unterstützen Sie den Grundwasserschutz, tragen Sie zur Verringerung der Nitratbelastung und der Steigerung der Artenvielfalt bei", betont Freytag. Die Initiative reihe sich dabei sehr gut in eine Vielfalt von Bemühungen der RGB im Dienste der Umwelt ein, wie auch Werksleiter Friedrich Zapf unterstreicht. So bewirtschafte die Reckenberggruppe eigene Flächen auf ökologische Weise. Dabei setze man unter anderem auf ein Gewächs namens "Silphie" – eine Becherpflanze, die den Bienen in den drei wärmeren Jahreszeiten Nahrung bietet. Zudem sei man am Projekt "fränkische Sandachse" beteiligt.

Keine Kommentare