Die Kasse des Landkreises steht gut da: Schulden nahe Null

25.7.2019, 06:15 Uhr
Bei der Verschuldung steht der Landkreis Roth aktuell nicht schlecht da: Geld für die anstehenden Großprojekte ist da.

© dpa Bei der Verschuldung steht der Landkreis Roth aktuell nicht schlecht da: Geld für die anstehenden Großprojekte ist da.

Kreiskämmerer Jürgen Lafère legte dem Kreistag eine aus seiner Sicht überaus erfreuliche Jahresrechnung 2018 vor. Die wichtigsten Kennzahlen: Im Verwaltungshaushalt hatte Lafère einen Überschuss von 13,9 Millionen Euro erwirtschaftet, 4,2 Millionen Euro mehr als prognostiziert. Mit diesem Überschuss konnten im Vermögenshaushalt im vergangenen Jahr alle Investitionen abgewickelt werden, ohne einen Euro neue Schulden aufnehmen zu müssen.

Pro-Kopf-Verschuldung von 41 Euro

Gleichzeitig wurden über die normalen Tilgungsraten 3,4 Millionen Euro an alten Verbindlichkeiten getilgt. Zum Jahresende stand der Landkreis bei Banken und Sparkassen deshalb "nur" noch mit 5,16 Millionen Euro in der Kreide. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 41 Euro. Der Landesschnitt liegt bei knapp 200 Euro.

Und das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht erreicht. Auch der 2019-er-Haushalt entwickelt sich positiv. In der Jugendhilfe benötigt man heuer zwar voraussichtlich eine Million Euro mehr als gedacht, dafür fallen die Ausgaben für Grundsicherung und für die sinkende Zahl an Asylbewerbern deutlich. Mitte des Jahres konnte Jürgen Lafère die Schuldenlast noch einmal um eine knappe Million Euro auf aktuell 4,39 Millionen Euro drücken. Dem steht eine allgemeine Rücklage von 2,8 Millionen Euro gegenüber. In einem Deponie-Nachsorgefonds und einer Sonderrücklage, mit deren Hilfe Gebührenschwankungen bei den Müllgebühren aufgefangen werden sollen, sind weitere zwölf Millionen Euro geparkt. Allerdings gehört dieses Geld nicht dem Landkreis, sondern den Gebührenzahlern.

Große Brocken stehen vor der Tür

Ganz wird die Verschuldung des Landkreises wohl nicht auf Null sinken. Wenn nur die derzeitigen Großinvestitionen geschultert werden müssten – die aktuell größte ist immer noch der Quasi-Neubau des Gymnasiums Hilpoltstein – würde es vielleicht klappen. Doch die nächsten ganz großen Brocken stehen schon vor der Tür. Im Frühjahr 2020 beginnt sowohl die Generalsanierung des Gymnasiums Roth als auch der Teilneubau und die Generalsanierung der Kreisklinik. Die Schule kostet laut ersten Prognosen 34 Millionen Euro, bei der Kreisklinik ist man, auf mehrere Bauabschnitte und auf rund zehn Jahre verteilt, mit weit über 100 Millionen Euro dabei.

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