Die Mischung macht's beim Gredinger Faschingszug

13.2.2018, 18:00 Uhr
Die Mischung macht's beim Gredinger Faschingszug

© Fotos: Thomas Correll

Eingeladen hatte die Faschingsgesellschaft Gredonia, deren Präsident Alexander Hill die einzelnen Gruppen des Zuges anmoderierte. Nach Schätzung der Polizei dürften es annähernd 5000 Menschen gewesen sein, die der Einladung folgten – also in etwa so viele wie im Vorjahr.

Und sie waren nicht umsonst gekommen. Angeführt von der Gredinger Stadtkapelle zogen einer nach dem anderem insgesamt fast 70 Gruppen am Rathaus vorbei und zeigten ihre erfinderischen Kostüme. Stilecht im Cabriolet fuhr das Gredinger Prinzenpaar vor. Nach Sandra I. und Markus I. kamen auch schon die absoluten Aushängeschilder des Gredinger Faschings, die Pumpernickel. Da zuckte so mancher Zuschauer kurz zusammen, als sie ihre Peitschen schnalzen ließen. Bürgermeister Manfred Preischl folgte im Wagen, während Landrat Herbert Eckstein sich die Gaudi von der Bühne vor dem Rathaus aus anschaut.

Ob es der Herrgott selbst war, wie Eckstein in seinem kurzen Grußwort vermutete, man weiß es nicht: Jedenfalls schien die Sonne über der Schwarzachstadt und die Kinder strahlten mit ihr um die Wette – schließlich fiel jede Menge Süßkram ab für die Kleinen.

Klein und Groß wurden derweilen erschreckt von den schaurig-schönen Faschingswächtern aus Thalmässing, während die "Pusteblumen" ein klares Statement abgaben: "Nein zu Glyphosat, es lebe der Löwenzahn!" Mit den Peitschen genauso gut umgehen wie die Pumpernickel können die Fosanegl aus Kinding – und die Freiwillige Feuerwehr aus Burggriesbach fuhr mit Steinzeit-Mobil samt Mammut vor.

"Wüda Wesdn"

Am wildesten trieben es die Österberger mit einer Mischung aus wildem Westen – beziehungsweise "Wüda Wesdn" – und knallharten Techno-Bässen. Da hatte man fast ein bisschen Angst um die Achsen ihres Gefährts. In der zweiten Hälfte des Zugs kam dann Nebel auf, was aber nicht am Wetter, sondern am Bengalo-Nebel der immer feierwütigeren Faschinsggruppen lag. Auch dem Alkohol wurde auf und neben den Wagen munter zugesprochen.

Die Buefle aus Altdorf setzten dem im vergangenen Jahr verstorbenen Hugh Hefner mit ihrem Playboy-Wagen ein närrisches Denkmal. Ausgerechnet als der vorüberzog, blieb die Sonne von Wolken verdeckt, so dass die zwei leicht bekleideten Gummipuppen auf dem Wagendach wohl nicht braun wurden. Ein bisschen Kritisches gab es auch, die Gredinger "Pop Art"-Gruppe mahnte wegen schlechter Verkehrspolitik und fehlendem Jugendhaus.

Mit Vertretern aus Thalmässing, Berching, Kinding, Schwand, Waizenhofen, Enkering, Hausen, Burggriesbach, Obermässing, Österberg, Kaising, Herrnsberg, Altdorf, Göllersreuth, Ohlangen und Schwimbach zeigte sich auch in diesem Jahr die Vielfalt der Faschingslandschaft und die närrische Freundschaft zwischen Mittelfranken und Oberbayern.

Verwandte Themen


Keine Kommentare