Die Mischung macht’s So gehen die Freien Wähler in die Kommunalwahl

HILPOLTSTEIN - "Es ist eine tolle Mischung, vielfältig, mit vielen verschiedenen Typen, die sich einbringen" – das ist für Bürgermeisterkandidatin Stefanie Schmauser-Nutz das Besondere an der Kandidatenliste der Freien Wähler für die Stadtratswahl im März 2020.

Im Mai habe man mit dem Projekt begonnen, so Michael Greiner, Fraktionssprecher im Stadtrat. In Workshops und Kandidatentreffen tauschte man sich inhaltlich aus, nun wollen die Freien Wähler Visionen für Hilpoltstein entwickeln (Vorsitzender Harald Knauer) und tritt im März 2020 mit zwei Zielen an: Stefanie Schmauser-Nutz will in die Stichwahl, die Freien Wähler, nun auf Rang drei, wollen stärkste Fraktion werden.

"Ich finde, wir haben eine großartige Kandidatenliste", so Schmauser-Nutz. "Ich bin stolz, eure Kandidatin zu sein und freue mich, mit euch zusammen Anfang 2020 den Wahlkampf zu gestalten." Vor wenigen Tagen hatten die Freien Wähler die 39-jährige Meisterin für Heizung und Sanitär nominiert – sie führt nun natürlich auch die Liste an. Wichtige Entscheidungen stünden vor der Haustür, so der FW-Kreisvorsitzende Hermann Kratzer. Die erste: "Wer wird Bürgermeisterin?" – Schmauser-Nutz ist die einzige Kandidatin.

Die Stadträtin betonte in der Nominierungsversammlung zwei Schwerpunkte: Zum einen die Verwaltungsarbeit transparenter und lebendiger zu gestalten (dort würden die meisten Entscheidungen gefällt) und die Bürger und ihre Ideen, wo möglich, miteinzubeziehen, zum Beispiel über eine Bürgerfragestunde. Ein Bürgermeister müsse unter anderem ein Mensch zum Anfassen sein, so Schmauser-Nutz, sie wolle den direkten Kontakt suchen.

Ihr zweites Anliegen: Das Ehrenamt, das in 120 Hilpoltsteiner Vereinen gelebt wird, will sie stärken, beispielsweise über mehr Partner für die Ehrenamtskarte, über einen "Tag des Ehrenamtes" ähnlich einer Gewerbeschau oder einen Sockelbetrag für Ehrenamtliche, ähnlich zur Juleica, der Karte für Jugendleiter.

Zurück zur Liste. Hinter Schmauser-Nutz reihen sich die anderen sechs Stadträte der Freien Wähler ein, die Fraktion tritt komplett wieder an – ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit, so Michael Greiner. Alfred Waldmüller und Josef Gaukler sehen bereits der fünften Legislaturperiode entgegen. Die Hälfte der Kandidaten tritt erstmals an. Die Ortsteile sind mit neun Männern und Frauen vertreten, das könne keine andere Gruppierung bieten, so Greiner. Der Ortsverband hat formal gemeinsam mit dem Landesverband aufgestellt – somit zählt das Ergebnis der Landtagswahl für die Reihung auf dem Stimmzettel (Rang drei).

Das Plus macht es aus

Mit Schmauser-Nutz treten fünf Frauen an, das ist eine mehr als beim letzten Mal, aber weniger als bei der Konkurrenz, mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren liegt man gleichauf mit der SPD, die bisher die älteste Liste stellte. "Wir haben viele Kandidaten mit Erfahrung in Beruf und Ehrenamt", so Greiner. Diese könnten diese Erfahrung und ihre Ideen einbringen. "Wir haben ein sehr, sehr gutes Angebot. Stefanie Schmauser-Nutz ist eine tolle Frau, sie wird bei den Bürgern ankommen, davon bin ich überzeugt."

Im Januar, gleich nach Dreikönig, wollen die Freien Wähler mit ihren Wahlkampfveranstaltungen beginnen. "Wir treten den Wettstreit um die besseren Ideen gerne an", so Knauer. Der Vorsitzende skizzierte eine Leitlinie: Nachhaltigkeit sei nicht, nur ökologisch, sondern auch ökonomisch zu denken. Dass Einkommensteueranteil und Gewerbesteuer sprudeln, sei bald vorbei. "Nur wer seine Hausaufgaben gemacht hat, der kann dann neben den Pflichtaufgaben auch die Aufgaben leisten, die Hilpoltstein und die Ortsteile lebenswert gemacht haben. Stillstand ist Rückschritt."

Die Kandidaten nannten in der Vorstellungsrunde mit Wirtschaftsförderung oder Haushalt ähnliche Schwerpunkte, ebenso wie Verkehrslösungen, Familien- und Sozialpolitik, die Lebensqualität in der Kernstadt und den Ortsteilen oder nachhaltige Stadtentwicklung.

Die Kandidatenliste:

1. Stefanie Schmauser-Nutz (39), Hilpoltstein; 2. Markus Odorfer (48), Meckenhausen; 3. Michael Greiner (61), Hilpoltstein; 4. Alfred Waldmüller (60), Jahrsdorf; 5. Harald Knauer (58), Hilpoltstein; 6. Jürgen Hübsch (57), Meckenhausen; 7. Juliane Steffen (36), Hilpoltstein; 8. Franz Mosandl (53), Solar; 9. Josef Gaukler (68 ), Hilpoltstein;

10. Florian Pauli (31), Weinsfeld; 11. Franz Ilg (58), Hilpoltstein; 12. Hubert Jordan (54), Heuberg; 13. Lothar Pauli (63), Hilpoltstein; 14. Lieselotte Janetzky (64), Hilpoltstein; 15. Alexander Dess (39), Hilpoltstein; 16. Doris Kaiser (65), Marquardsholz; 17. Ludwig Hess (69), Hilpoltstein; 18. Adrian Grecu (44), Hilpoltstein; 19. Selina Hafner (28), Hilpoltstein;

20. Oliver Kneuer (41), Hilpoltstein; 21. Werner Fuchs (62), Hilpoltstein; 22. Dietmar Peipp (48), Meckenhausen; 23. Christian Kleiber (43), Hilpoltstein; 24. Manfred Stadler (53), Zell. Ersatz: Bernhard Kroczek, Klaus Meister, Georg Marchl.