Die Nilgänse vom Kauerlacher Weiher

5.10.2020, 16:02 Uhr
Die Nilgänse vom Kauerlacher Weiher

© Foto: Tobias Tschapka

Zum "Europäischen Vogelbeobachtungstag" lud der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zu einer beliebten Wegmarke der Zugvögel ein, dem Kauerlacher Weiher zwischen Karm und Forchheim. Geleitet wurde die Exkursion von den beiden LBV-Vogelkundlern Thomas Rödl und Armin Jonik.

Die 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden nicht enttäuscht. Bei schönstem Spätsommerwetter waren jede Menge Vögel zu beobachten: Löffelenten, Nilgänse, Graureiher, Haubentaucher, Blesshühner, Schwalben, Turmfalken – eine wahre Pracht für alle Vogelfreunde. Einige hatten ein eigenes Fernglas mitgebracht, dazu standen mehrere Spektive bereit.

"Der Kauerlacher Weiher ist Teil eines 22 Hektar großen Naturschutzgebiets und sehr beliebt bei den Zugvögeln auf der Durchreise, sowohl bei Wasser- als auch Singvögeln", erklärt Thomas Rödl.

 

 

Wegen der hügeligen Umgebung herrschen dort auch gute thermische Bedingungen, sodass auch Greifvögel seine Nähe suchen. Beim Kauerlacher Weiher handele es sich um einen "Himmelsweiher", ergänzt Ruppert Zeiner von der LBV-Kreisgruppe Roth-Schwabach, der die Exkursion organisiert hatte. "Er hat keinen natürlichen Zulauf und wird nur durch Niederschläge oder vom ablaufendem Wasser der Hügel gespeist." Daher sei er auch nicht besonders tief.

Fischzucht und Naturschutz

Der LBV habe früher an diesem Ort Vogelzuchtforschung betrieben, außerdem wurden Versuche mit in Käfigen versenkten Christbäumen gemacht, die den Fischen Deckung vor dem Kormoran bieten sollten. "Der Kauerlacher Weiher ist ein gutes Beispiel für das Nebeneinander von Fischzucht und Naturschutz", erläutert Zeiner.

Er vermerkt in einer Strichliste jede gesichtete Vogelart – für das Kreisgruppenarchiv, das seit rund 50 Jahren gepflegt wird. Zeiner muss oft seinen Stift zücken, denn die Artenvielfalt am Weiher ist enorm – trotz einiger Vogelscheuchen auf Feldern in der Nähe. "Ich vermisse eigentlich keine für die Zugzeit typischen Vogelarten. Es scheint mindestens so viel los zu sein wie in den vergangenen Jahren", freut sich Rödl, der jedes Jahr um diese Zeit die Exkursion am Kauerlacher Weiher begleitet. Anfang Oktober ist der Höhepunkt des Vogelzuges in Deutschland.

Keine Kommentare