Die Stimmung ist bestens: Spalter Hopfenpflanzer atmen auf

25.8.2016, 19:06 Uhr
Die Stimmung ist bestens: Spalter Hopfenpflanzer atmen auf

© Jürgen Leykamm

"Sie sehen heute in lauter gut gelaunte Gesichter", frohlockt Werner Wolf, Leitender Landwirtschaftsdirektor und Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbandes Spalt, bei der Begrüßung und zerreibt genüsslich einige Dolden zwischen den Fingern. Saftig grün sind die Hopfenranken, die gerade auf dem Hof von Andreas Auernhammer im Georgensgmünder Ortsteil Hauslach abgeladen werden.

Und die Dolden enthalten offensichtlich reichlich das begehrte Lupulin, das dem Bier sein leicht bitteres Aroma verleiht. Vor einem Jahr war die Stimmung beim Erntestart im Spalter Hopfenland deutlich verhaltener. Der heiße und trockene Sommer hatte damals die Ertragsaussichten der Anbauer geradezu pulverisiert. Der Ernte war mit einer Gesamtmenge von 376 Tonnen auf einem historischen Tiefstand.

2016 können die Hopfenbauern im Landkreis Roth aber zufrieden durchatmen. Die Anfang der Woche durchgeführte Ernteschätzung der Deutschen Schätzkommission geht von einem Gesamtertrag von 650 Tonnen aus, wobei sich die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht hat: von 363 auf 376 Hektar.

Unter anderem hat Andreas Auernhammer seine Anbaufläche von drei auf zehn Hektar erhöht, nachdem er vor vier Jahren den Betrieb von seinen Eltern übernommen hatte. Der 30-jährige Landwirt führt den Hopfenanbau bereits in der fünften Generation fort. "Wir hatten einen sehr gleichmäßigen Temperaturverlauf in diesem Jahr, und der Regen kam immer dann, wenn er gebraucht wurde", freut sich auch Friedrich Kolb, stellvertretender Vorsitzender des Spalter Hopfenpflanzerverbandes, über die zumindest für die Anbauer des "grünen Goldes" optimalen Witterungsverhältnisse.

Nun müssen allerdings erst Laboranalysen zeigen, ob die inneren Werte des Hopfens mit der äußeren Qualität der Dolden mithalten können. Die Konzentration von Bitterstoffen und ätherischen Ölen im Hopfen bestimmen nämlich seinen sogenannten Brauwert, also wieviel man von einer Zutat für die Bierproduktion benötigt.

Auch in den übrigen bayerischen Hopfenanbaugebieten hat die Ernte begonnen, und auch dort erwarten die Landwirte einen deutlich besseren Ertrag als nach dem Hitzesommer 2015. "Wir stehen vor einem überdurchschnittlichen Hopfenjahr", sagt der Präsident des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer, Johann Pichlmaier. Bundesweit könne mit einer Ernte von rund 41.400 Tonnen gerechnet werden - mit etwa 36 000 Tonnen stammt der Löwenanteil aus Bayern. Die Anbaufläche vergrößerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 742 auf 18.600 Hektar.

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