Dumbledore und kleine Drachen in den Gmünder Straßen

26.2.2017, 14:02 Uhr
Dumbledore und kleine Drachen in den Gmünder Straßen

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel führte das Blasorchester Georgensgmünd den Zug an. Bekannt für ihre innovativen Kostümierungen, enttäuschten die Musiker auch heuer nicht: Nach Star Wars im Vorjahr stand für ihre Verkleidung diesmal Harry Potter Pate. Vorne weg schritt Professor Dumbledore – mit weißem Rauschebart, spitzem Magierhut, Mantel und Stab verkörpert von Dirigent Jens Lohmüller. Dem Zaubermeister folgte das Blasorchester, dessen Mitglieder sich mit schwarzen Umhängen und Hüten als Schüler der Zauberschule Hogwarts ausstaffiert hatten.

Ein echter Hingucker war auch die Gruppe des Kindergartens Regenbogen aus Rittersbach. Während sich die Eltern als Ritter präsentierten, waren die Kinder als kleine grüne Drachen verkleidet. Selbst für die Kinder- und Bollerwagen hatte sich der Kindergarten etwas einfallen lassen: Sie waren zu rollenden Burgen umdekoriert.

Ähnlich viel Einfallsreichtum legten die Faschingsfans des TSV Georgensgmünd an den Tag. Da ihr Motto Cowboys und Indianer war, durften Pferde nicht fehlen. Während einige Kids auf klassischen Steckenpferden unterwegs waren, nutzten andere umfunktionierte Schwimmnudeln zum Reiten. Während die Büchenbacher Hexen versuchten, die (erwachsenen) Zaungäste mit dem einen oder anderen Gläschen zu verzaubern, schwebte die Freiwillige Feuerwehr Büchenbach "völlig losgelöst" mit selbstgebautem Spaceshuttle im Tiefflug durch die Rezatgemeinde.

"In voller Blüte" verteilten die Damen des Pruppacher Frauentreffs von einem mit vielen bunten Blumen geschmückten Wagen herab Süßes. Den Abschluss bildeten die Garden und der Prunkwagen des Vereins für Geselligkeit Georgensgmünd.

Entsprechend schön, wenn auch nicht ganz einfach dürfte es für die Gemeinderatsmitglieder Renate Graeber und Jürgen Richter sowie Bürgermeister Ben Schwarz und seine Stellvertreter Georg Schiffermüller und Heinz Auernhammer gewesen sein, vom Rathaus aus die vorbeiziehenden Gruppen zu bewerten.

Der mit 100 Euro dotierte erste Preis ging mit neun Punkten Vorsprung an die Ritter und Drachen des Rittersbacher Kindergartens. Das Podium komplettierten auf Rang zwei die Floriansjünger aus Büchenbach, die sich über 60 Euro freuen durften, und die Zauberer vom Blasorchester Georgensgmünd, denen der dritte Platz immerhin noch 40 Euro bescherte.

Als der Gaudiwurm in Richtung Schulturnhalle verschwunden war, wo im Anschluss der Kinderfasching stattfand, und sich die Jury zur Beratung in das Rathaus zurückgezogen hatte, packte auch Faschingszug-Moderator Peter Strauber seine sieben Sachen zusammen.

Angesichts der geringen Beteiligung in diesem Jahr wirkte der erfahrene Jeck, der nach eigener Aussage seit über fünf Jahrzehnten im Fasching aktiv ist und auch den Gmünder Zug seit Jahren als Sprecher begleitet, durchaus nachdenklich. Dass es diesmal nur magere sieben Gruppen gewesen sind, habe verschiedene Gründe, erklärte Strauber, der im Januar nach 20 Jahren als Präsident des VfG in den Ruhestand ging, dem Faschingszug aber als Moderator treu bleiben will. Neben der kurzfristigen Absage mehrerer Formationen – so fehlte heuer beispielsweise die Gruppe vom Wohngebiet Oberer Berg – hätten auch die Kindergärten nicht wirklich mitgezogen. Er habe zwar im Vorfeld sämtliche Kindergärten der Gemeinde angeschrieben. Von der Rittersbacher Einrichtung abgesehen hätten jedoch alle anderen abgesagt. Unter anderem weil seitens der Eltern kein Interesse an einer Teilnahme bestanden habe, stellte er enttäuscht fest.

Bürgermeister Ben Schwarz kündigte an, die Gemeinde werde sich in den nächsten Wochen mit den Beteiligten zusammensetzen und nach einer Lösung suchen. "Sterben lassen wollen wir den Zug auf alle Fälle nicht."

 

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