Ein ganzes Jahrhundert: Maria Gerner feiert Geburtstag

21.4.2015, 15:41 Uhr
Ein ganzes Jahrhundert: Maria Gerner feiert Geburtstag

© Foto: Mücke

Natürlich kamen die Gratulanten in Scharen und bevölkerten ihr Zimmer im 2. Obergeschoss des Erweiterungsbaus. Auch Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Bernhard Böckeler sowie die Verwalterin des Altenheims, Sabine Stubenhofer, und Pflegedienstleiterin Walburga Rückert überbrachten ihre Glückwünsche.

Mit der Jubilarin feierten auch alle vier Generationen der Familie, die beiden Kinder (von fünf Kindern leben noch zwei), sechs Enkelkinder und sieben Urenkel (der älteste ist 20 Jahre alt und studiert in Dresden, der jüngste ist knapp zwei).

In Thannhausen (bei Freystadt) erblickte sie als Maria Hafner das Licht der Welt. 1938 heiratete sie den im Autobahnbau tätigen Georg Schöll aus Möning. Gerade einmal sieben Jahre hielt das Eheglück. Dann machte der Beschuss Allersbergs in den letzten Kriegstagen dem ein jähes Ende. Das Ehepaar Schöll hielt sich im eigenen Haus, das es nach der Heirat gekauft hatte, auf. Dort hätte die Jubilarin eigentlich am 21. April 1945 ihren 30. Geburtstag feiern können. Aber die Umstände luden nicht zum Feiern ein. Tags darauf schlug eine Granate in das Haus ein und Ehemann Georg starb. Er war einer der 20 toten Zivilisten, die bei den Kämpfen um Allersberg ihr Leben lassen mussten.

Drei Jahre später heiratete Maria Schöll den aus Mörsdorf stammenden Karl Gerner. Direkt am Kieselgraben beziehungsweise Wachtgraben, im Volksmund am Webersand lebend, war es nicht ganz leicht, vor allem, wenn im Sommer große Gewitter nieder gingen.

Am aktuellen Geschehen hat die Jubilarin noch heute lebhaftes Interesse. Bei Besuchen gilt die erste Frage stets, was es denn Neues gebe. Außerdem nimmt sie lebhaft Anteil am Leben der Urenkel. Da will sie genau wissen, wies es ihnen geht und wie sich deren Leben abspielt.

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