Ein Genuss für Ohren und Gaumen

19.4.2010, 00:00 Uhr
Ein Genuss für Ohren und Gaumen

© Eva Schultheiß

»Chef-Frankenbeidl« Gerhard Schwing begrüßte die Gäste im voll besetzten Saal. »Erscht singe mir Frankenbeidl, dann gibt’s was Fränkisches zum Essen. Und danach tritt ,Gwerch’ auf«, informierte er die Besucher.

Fränkische Musik und fränkisches Buffet scheinen sich ideal zu ergänzen, denn die Veranstaltung in der Zeller Begegnungsstätte war schnell ausbucht: »Als die Kartn grad frisch druckt warn, war scho ausverkafft«, sagte Gerhard Schwing von den »Frankenbeidln«. Der erste Part des Doppelkonzerts gehörte dann auch gleich den »Frankenbeidln«, die nicht nur mit ihren lustigen Liedern begeisterten, sondern auch durch ihre gemeinsame, lockere Moderation. »Mir braung kane Verstärker. Die vo Gwerch sinn Liedermacher, die muss mer verstäi, die braung des dann«, blödelten sie und bogen die Mikrofone nach unten.

Hauptthemen bei den immer in Mundart gesungenen Liedern sind Wirtshausbesuche, Trinken und Frauen. Die Musiker umrahmen ihren Gesang instrumental. So spielt Schwing genauso wie Benjamin Haußner Akkordeon, der wiederum auch Ziehharmonika spielt. Die Gitarre zupft Siegfried Tretbar und die Klarinette spielt Reiner Hertel. Ihre Vielseitigkeit bewiesen die Frankenbeidl unter anderem mit Zwiefachen, und bezogen dabei auch das Publikum mit ein, das den Refrain mitsang.

Nach dem warmen und kalten Buffet mit Bratwürsten, Blauen Zipfeln, Obatzdn, Bärlauchquark und vielen anderen Köstlichkeiten ging es mit »Gwerch« weiter, die, so Bernhard Nagl, »geniale, wundersame, einfallsreiche, richtungsweisende Chansons« bieten. Nagl, Bernhard Regler aus Hilpoltstein und Klaus Regler aus Stirn spielen seit fast 25 Jahren zusammen. Ihr erstes Lied, wie auch alle anderen von Nagl geschrieben, zählt 25 Gründe auf, warum es sich lohnt zu leben. »Woran man erkennt, dass man alt wird?« Diese Frage beantwortete »Gwerch« musikalisch: »Wenn dich der Apotheker schon von weitem grüßt.« Oder »wenn Du für eine SMS eine halbe Stunde brauchst«.

Natürlich wurde auch das bekannte »Basst scho« thematisiert. Trotz des fränkischen Publikums fiel es vielen schwer, das Lied vom »Derwisch-Mann« einzuordnen, das vom Orient-Express handelte, in dem sich zwei Franken unterhalten. »Derwisch mer’n – oder net?« war des Rätsels Lösung. Nicht nur auf Akustik-Gitarren begleiteten Bernhard Nagl und Bernhard Regler den Gesang fingerfertig, sondern auch mit Akustik-Bassgitarre (Klaus Regler und Bernhard Regler), Akkordeon (Klaus Regler), Mandoline (Bernhard Nagl), Tenorhorn und Ukulele (Bernhard Regler).

Fazit: ein rundum gelungener Abend.