Eine Feuerwehr für alle Lebenslagen

18.5.2010, 00:00 Uhr
Eine Feuerwehr für alle Lebenslagen

© Reichel

Vinzenz Pfahler, seit 22 Jahren Vorsitzender des Feuerwehrvereins Wasserzell, betont, dass sich seine Floriansjünger nicht nur als Vertreter des Brandschutzes und der Notfallhilfe sehen, sondern auch als Förderer des gesellschaftlichen Lebens in der Dorfgemeinschaft. Dieses Selbstverständnis zeigte auch das Programm des Jubiläumswochenendes, das Tradition und Moderne für Jung und Alt miteinander verband.

Am Freitagabend setzte die fünfköpfige Rockband »Bad Touch" das Festzelt mit einer Rocknacht unter Strom. Rund 700 Gäste erlebten dabei den ersten Höhepunkt der Wasserzeller Jubelfeier.

Am Festkommers am Samstagabend nahmen neben Gastgebern und Ehrengästen auch die Aktiven der befreundeten Feuerwehr Wasserzell bei Eichstätt und der Patenwehr aus dem benachbarten Großweingarten teil; Zweitere war vor der Gründung der Jubiläumswehr vor 50 Jahren auch für Wasserzell zuständig.

Von den 23 Gründungsmitgliedern konnten noch sechs ehemalige Aktive für ihre damalige Initiative geehrt werden. Ludwig Hofmann, von 1963 bis 1988 auch FFW-Kommandant, dazu Hans Hausmann sen. (früher stellvertretender Kommandant), Josef Beierlein sen. (früher Vertrauensmann), Karl Hausmann und Karl Riedl sowie das jetzt auswärts wohnende frühere Mitglied Felix Hausmann nahmen die Ehrung und den Beifall des Publikums entgegen. Der langjährige Kassier Erwin Bachmann wurde für 30 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Aus den Grußworten der Ehrengäste stach das Lob für das besondere Engagement der Wasserzeller Feuerwehrler um Kommandant Fritz Leng und Vorsitzenden Vinzenz Pfahler für die eigentlichen Belange, aber auch für Zusammenhalt und Zusammenleben der Dorfgemeinschaft hervor. Landrat Herbert Eckstein hob dabei auch die bleibende Existenzberechtigung der kleinen Dorfwehren hervor, die wegen ihrer Ortskenntnis und schnellen Eingreifmöglichkeit »unverzichtbar" bleiben würden. Bürgermeister Udo Weingart nannte die Einsatzbereitschaft der Wasserzeller Rothelme »vorbildlich", die zudem auch für Belange der Kernstadt immer ansprechbar seien.

Nach dem offiziellen Teil und dem Schlusswort des Kommandanten übernahm das Sextett »Mensch Meier" aus Georgensgmünd das musikalische Kommando beim eintrittsfreien Stimmungsabend, der beste Unterhaltung bot.

Absoluter Höhepunkt war - nach Festgottesdienst, Frühschoppen und Mittagessen im Festzelt - der große Festzug am Sonntagnachmittag. Dieser setzte sich auf Höhe des Wasserzeller Festplatzes nordwestlich des Dorfes in Richtung Ortsbereich in Marsch, durchquerte den Spalter Ortsteil kreisförmig und steuerte zurück zum Festzelt. Beachtliche 31 Feuerwehren aus der Region, dazu zehn Abordnungen anderer Spalter Vereine, bildeten eine eindrucksvolle und farbenfrohe Marschkolonne, deren Gruppen von den Fahnen und Standarten angeführt wurden.

Die Marschmusik bliesen die Stadtkapelle Spalt, die »Original Abenberger Blasmusik" und die Jugendkapelle Georgensgmünd. Die beim Festkommers geehrten Gründungsmitglieder und die Ehrengäste nahmen am Defilee in den Kutschen von Vater und Sohn Hofmann teil.

Mit viel Diskomusik im Festzelt und einem »Wasserfeuerwerk" am späten Abend klangen die Festtage stimmungsvoll aus. Die aus der Rezat hochgepumpten Fontänen wurden dabei in einer Choreografie von Reiner Hofmann durch bunte Beleuchtung effektvoll in Szene gesetzt.

Erwähnenswert auch die gelungene und lesenswerte Festschrift, in der Vorsitzender Pfahler und Kommandant Leng ihre Wehr, deren Anliegen und Zielsetzungen vorstellen.

Außerdem wird in einem Rückblick der besonderen Art, entstanden aus einer Idee des inzwischen verstorbenen Feuerwehrmannes Karlheinz Oechsler, die Geschichte der Wasserzeller Feuerwehr erzählt, geschickt eingebettet in die weltweiten politischen und gesellschaftlichen Ereignisse der vergangenen fünf Jahrzehnte.