Entscheidungen für Jahrzehnte und eine ungewisse Zukunft

12.5.2019, 07:00 Uhr
Entscheidungen für Jahrzehnte und eine ungewisse Zukunft

© Foto: Harry Rödel

Mit einer Präsentation stellte Kirchenpfleger Dieter Bubenberger eingangs den Sanierungsstand der einzelnen Gebäude vor. Während die drei Jahre dauernde Renovierung der Kirche 2017 abgeschlossen wurde, dauert die Schaffung der dritten Gruppe des Kindergartens an. Die Fluchttreppe soll bis Mitte Juni eingebaut sein. Für die Sanierung der Friedhofsmauer seien laut Gutachten 800.000 Euro zu veranschlagen. Die Sanierung soll sich aber über einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren erstrecken.

Hohe Kosten für eine Sanierung

Den größten "Klotz am Bein" stelle aber aktuell die Instandsetzung des Pfarrhauses mit geschätzten Kosten von 480.000 bis 615.000 Euro dar. Die große Differenz ergibt sich aus dem Umgang mit dem schadstoffbelasteten Dachstuhl, der unter Denkmalschutz steht. Von der Bausumme werde die Landeskirche einen Betrag von 200.000 Euro stemmen, hieß es. Für den Rest müssten die beteiligten Gemeinden Eysölden und Offenbau also zwei Drittel Eigenmittel einbringen. Voraussetzung für eine entsprechende Förderung sind jedoch die Vermögensverhältnisse – hierzu gehören auch die Gebäude. Speziell der Gemeindetreff St. Thomas wurde von den Vertretern der Landeskirche kritisch gesehen.

"Zwei Gemeindehäuser sind für eine Gemeinde nicht vorgesehen", erläuterte die Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, Birgit Eckerlein. Vor einer "Bereinigung" des Immobilienbestandes werde man eine Renovierung des Pfarrhauses nicht anpacken können, so der Tenor des Kirchenvorstands an diesem Abend. Bezüglich der weiteren Verwendung des Gemeindetreffs gab es unterschiedliche Vorschläge. "Die Wunschlösung wäre ein sozialer Träger" so Rudi Obermeyer. Manfred Dorner regte ein spezielles Nutzungskonzept mit Trägerverein an.

Die Vorstellung der Landeskirche ist klar

Eine Übernahme durch den örtlichen Gemeindeverein sei jedoch nicht möglich, so Uwe Grüner, da dies den Träger der Musikschule Eysölden finanziell überfordern würde. Letztendlich könnte ein potentieller Interessent den Gemeindetreff aber auch in Wohnraum umwandeln. Ein Preis für das Gebäude konnte noch nicht genannt werden. Der Erlös solle jedoch zur Sanierung aller Gebäude und nicht nur für das Pfarrhaus herangezogen werden.

Die Meinungen zur Pfarrhaus-Sanierung gingen weit auseinander. Die im Kirchenvorstand diskutierten Varianten – Abriss, Leerstand, Verkauf und Neubau im Pfarrgarten oder Verkauf und Zurückmietung – stießen keineswegs auf Ablehnung. Die Landeskirche hat eine klare Vorstellung, nämlich den baulichen Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes und den Austausch des Dachstuhls.

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