Erfolgsgeschichte für den KJR Roth

9.5.2017, 17:23 Uhr
Erfolgsgeschichte für den KJR Roth

© Foto: Leykamm

Eingeläutet wurde er mit einer Feier im Festzelt, wobei KJR-Vorsitzende Elke Lades-Eckstein auf die schwierigen Jahre vor dem Baubeginn zurückblickte. Schon 1978 gab es erste Planungen. Im Rahmen der Verwirklichung der Fränkischen Seenlandschaft sollte auch ein Areal geschaffen werden, das den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlicher Rechnung trägt. So die Idee der Kreisjugendringe aus Roth und Weißenburg-Gunzenhausen. Bauträger sollte der Zweckverband Brombachsee sein.

Es wurde geplant, abgeändert, verworfen, und nach 14 Jahren kam vom Verband die endgültige Absage. Doch schon vorher habe man gemerkt, "dass man von seiner Seite aus das Projekt eigentlich gar nicht will", so Lades-Eckstein. Trotzdem hatten sich die Verfechter des Unternehmens 1990 zur medienwirksamen "Grundsteinlegung" getroffen. Es half nichts: 1992 kam das "Aus".

Ein Jahr später folgte die unverhoffte Wende. Als nach dem tragischen Tod seines Vorgängers Helmut Hutzelmann Herbert Eckstein Landrat wurde, übernahm der Kreis die Bauträgerschaft für die neuen Jugendeinrichtungen bei Stockheim, wie Eckstein gleich bei seiner ersten Kreistagssitzung in neuer Funktion angeregt hatte.

Mit dem Zweckverband wurde ein Vertrag nach Erbbaurecht ausgehandelt und der Kostenrahmen mit 4,3 Millionen Mark abgesteckt. "Wir haben ihn auch eingehalten", betonte Elke Lades-Eckstein. 30 Prozent schoss der Bayerische Jugendring zu, 300 000 Mark der Bezirk Mittelfranken. 1996 begannen die Bauarbeiten mit hohem Engagement aus den eigenen Reihen.

Klaus Böhm und seine Mitstreiter von der Feuerwehr Georgensgmünd hob die KJR-Chefin besonders hervor. Bei den Elektroarbeiten hätten sie "vom ersten Planungsstrich bis zur Montage des letzten Leuchtmittels" alles allein bewerkstelligt. Insgesamt seien über 6700 Stunden Eigenleistung erbracht worden.

Im Oktober 1997 wurde Einweihung gefeiert. Die jährliche Belegung hat sich beim Jugendgästehaus bei 2000 und beim Zeltplatz bei 1000 Personen eingependelt. In beiden Bereichen fehlt nicht mehr viel, dann ist die Zahl von jeweils 100 000 Übernachtungen erreicht. 30 Prozent der Gäste kamen bisher aus Mittelfranken (Landkreis Roth ausgenommen) – "ein Beweis für die überörtliche Bedeutung", so Lades-Eckstein. 19 Mal schon war die SpVgg Roth zu Gast im Übernachtungshaus, die EJ des Dekanats Schwabach schafft es auf 15 Mal. Ebenso oft beehrte die EJ aus Bad Tölz den Zeltplatz. Die größte Gastgruppe ist die mittelfränkische Fischerjugend mit 230 Personen. In Kürze ist sie wieder hier.

Eigenleistung bis heute

Im Laufe der Jahre beschaffte sich der KJR eine Basketballkorb, drei Boote und eine Seilbahn. Nicht zu vergessen die größten Projekte: das Geisterschiff als Markenzeichen der Einrichtung, ein Tipi und vor zwei Jahren eine Boule-Bahn. Sehr zufrieden zeigte sich Landrat Herbert Eckstein, der einst den Stein ins Rollen gebracht hatte. Ein Blick in die Unterlagen verriet ihm: Der Unterhalt hat den Kreis in zwei Jahrzehnten rund 65 000 Euro gekostet, eine verschwindend geringe Summe im Vergleich zu ähnlich gelagerten Bauprojekten. Das sei vor allem dem Umstand zu verdanken, dass die Eigenleistung mit dem Bau nicht geendet habe, sondern bis heute andauere. "Mittlerweile sind wir alle im Kreistag stolz auf die Stockheimer Einrichtungen, durch sie wurden schon vielen Kindern und Jugendlichen Freude bereitet."

Auch ein symbolträchtiger Akt wurde zum runden Geburtstag vorgenommen: Landrat, KJR-Vorsitzende sowie Bernhard Abt als Geschäftsführer pflanzten gemeinsam mit dem Vorstand einen Apfelbaum – in Gedenken an den im vergangenen Jahr verstorbenen Alfons Schneider, der 20 Jahre lang dem Gremium angehörte und sich mit viel Herzblut für die Einrichtungen engagiert hatte.

Nach dem Festakt sorgten dann insgesamt 13 Gruppen für einen abwechslungsreichen Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen.

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