"FaiR" wirken: Engagement auch jenseits der Corona-Krise

28.3.2020, 19:29 Uhr

© Foto: Marco Frömter

Laut Nadja El Yazami entstand "FaiR" als Interessengemeinschaft von Eltern, die in Roth und im Landkreis familienpolitische Probleme gemeinsam anpacken wollen. Auslöser war für Nadja El Yazami, die am Rother Landratsamt im Amt für Hilfen zur Erziehung tätig ist, die durch Schließungen verschärfte Situation hinsichtlich der Kita-Plätze in Stadt und Landkreis Roth. Geht es nach der Kinder-Aktivistin und ihren Mitstreitern, dann bekommt Roth in absehbarer Zeit einen Familienbeauftragten nach Vorbild des bereits installierten Seniorenbeauftragten.

Für Kinder kämpfen

Es gehe darum, sich "positiv einzubringen" und für vermeintliche Selbstverständlichkeiten wie Spielplätze und Hortplätze, Freizeitmöglichkeiten für Kinder und kindgerechte Angebote in allen Bereichen zu kämpfen. Die Facebook-Seite von "FaiR" geht gerade "durch die Decke", wie Nadja El Yazami freudestrahlend erzählt.

Darüber hinaus werden die Ehrenamtlichen von "FaiR" selbst aktiv: Die ersten Termine einer ab dem Sommer geplanten (Vor-)Lesereihe für Kinder mussten zwar aufgrund der Pandemie auf den Herbst verschoben werden, sind aber gleichwohl auch nur ein Baustein eines in seiner Gesamtheit deutlich umfangreicheren Portfolios.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht derzeit das neu geschaffene Internet-Portal kaufdaheim.org, das lokalen und regionalen Geschäften als Kontakplattform dienen soll. Das Motto haben die "FaiR"-Aktivistinnen um Nadja El Yazami auf die Startseite geschrieben: "Weil wir uns nicht unterkriegen lassen!", heißt es da kämpferisch. Die Grundidee: Wer anstelle des während des Corona-"Shutdowns" geschlossenen Ladengeschäftes einen Liefer- oder Bringservice beziehungsweise einen Versand betreibt, darf sich auf dem Portal kostenfrei eintragen.

"Die Krise überstehen"

"Für die Kleinen ist das aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit, die Krise zu überstehen", meint Nadja El Yazami. Gerade jetzt gelte es, die lokale und regionale Wirtschaft gegenüber den Großversendern zu bevorzugen und dadurch zu unterstützen. Für viele kleinere Unternehmen könnte durch Corona das Aus drohen. Dem will "FaiR" mit dem Portal entgegenwirken.

Laut Nadja El Yazami ist die Resonanz "gigantisch". kaufdaheim.org hat inzwischen nicht nur gelistete Teilnehmer aus Stadt und Landkreis, sondern auch aus der weiteren Nachbarschaft: "Auch aus dem Kreis Nürnberger Land und aus Ingolstadt sind Leute dabei", freut sich Nadja El Yazami, die davon überzeugt ist, dass kaufdaheim.org auch nach dem Abebben der Virusinfektion ein gefragtes Portal bleiben wird, das heimische Unternehmen unterstützt und den Mittelstand nachhaltig stärkt.

Die Anmeldung mit einem einfachen Formular ist bewusst niedrigschwellig gehalten und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem kostenfrei. Am Ende könnte ein weitgespanntes Netzwerk stehen, das, geht es nach den Machern von "FaiR", den weltweiten Großkonzernen auf regionaler und lokaler Ebene Paroli bietet.

Betreut und vorangetrieben wird all das auf ehrenamtlicher Basis: "Niemand, der bei uns mitmacht, will dafür bezahlt werden", betont Nadja El Yazami. "Nachdem das Internet-Portal nicht wenig ,Manpower’ bindet, sind Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, bei ,FaiR’ immer herzlich willkommen", fügt sie hinzu. Freizeitangebote für Familien zu schaffen, bleibt bei der Initiative ebenfalls auf der Agenda.

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