FFW Georgensgmünd: Schwere Einsätze und lange Treue

21.1.2020, 18:33 Uhr
Bei der Feuerwehr Georgensgmünd ist nach Einschätzung von Kreisbrandrat Werner Löchl alles in bester Ordnung. So konnte die Wehr zahlreiche Mitglieder für langjährige Treue auszeichnen.

© Foto: Christian Rascher Bei der Feuerwehr Georgensgmünd ist nach Einschätzung von Kreisbrandrat Werner Löchl alles in bester Ordnung. So konnte die Wehr zahlreiche Mitglieder für langjährige Treue auszeichnen.

Das neue Jahr 2020 startete für die Feuerwehr Georgensgmünd mit einem schweren Einsatz: Dem Unfall auf der Bundesstraße 2 mit inzwischen vier Toten. Wie schnell ein geselliger Grillabend enden kann, zeigte der 18. August 2019: Binnen weniger Minuten sorgte ein Sturm für Verwüstungen nicht nur im Gemeindegebiet: Abgedeckte Dächer, umgerissene Bäume, ein liegen gebliebener Zug und schwere Schäden in der Landwirtschaft.

Bürgermeister Ben Schwarz freute sich über den gut angenommenen Tag der offenen Tür 2019 und die Nachwuchsarbeit bei den Floriansjüngern. Dass die Gemeinde für eine gute Ausstattung der Wehren sorge, zeige die Beschaffung einer Drehleiter als Konsequeznt des Feuerwehrbedarfsplans. Die Ausschreibung und die Bestellung seien erledigt, die Auslieferung erfolge im Herbst 2020, so Schwarz.

Auf den B2-Einsatz ging auch Landrat Herbert Eckstein ein: Die Feuerwehren hätten gute Strukturen und einen hervorragenden Zusammenhalt auch bei schwierigen Einsätzen. Auch die Betreuung der Helfer nach so harten Einsätzen mit verstorbenen Kindern sei gewährleistet. Neben Kameraden, Familie und Freunden stünden auch das Kriseninterventionsteam und die kirchliche Seelsorge für Gespräche zur Verfügung.

Dass Engagement und Ehrenamt über Jahrzehnte andauern kann und nicht nur sporadisch und kurzfristig ist, zeigten die Ehrungen für langjährige Mitglieder. Für 40 Jahre im aktiven Dienst wurden Zugführer Klaus Böhm und Heinz Brechtelsbauer durch Landrat Herbert Eckstein jeweils das goldene Ehrenzeichen verliehen. Das silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Benjamin Alt, Stefan Hartmann, Kevin Kolb, Matthias Ritthammer, Vorstand Marco Schneck und der stellvertretende Kommandant Christian Tempelmeier.

Alles top

Für 25 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurden Stefan Draxler, Christian Endres, Thomas Sistek und Michael Stromberger geehrt. Für 40 Jahre Lothar Schwarz, Reiner Rascher und Rainer Volkert. Bereits seit 50 Jahren fördert Paul Schmidl die Belange seiner Feuerwehr. Der Ehrenkommandant Georg Wolfsberger wurde für 60 Jahre Vereinsmitgliedschaft ausgezeichnet.

Marco Schneck erinnerte in seinem Bericht an die Veranstaltungen und Aktivitäten im abgelaufenen Vereinsjahr. Wie schon seit Jahrzehnten beteiligte sich die Feuerwehr unter anderem wieder am Wasserradfest. Der Feuerwehrverein hat aktuell 298 Mitglieder.

Der Jahresrückblick von Kommandant und Kreisbrandmeister Klaus Wolfsberger zeigte mit 96 Einsätzen einen weiterhin hohen Stand. Es galt 17 Brände, 48 technische Hilfeleistungen, diverse Kleineinsätze sowie drei Sicherheitswachen zu bewältigen. Die Zahl der Alarme durch Brandmeldeanlagen oder durch private Rauchwarnmelder ist von 27 auf sieben gesunken. Laut Bericht kamen insgesamt 1623 Einsatzstunden zusammen. Durch die Freistellung der Feuerwehrler in den Gmünder Betrieben für Einsätze sei die Tagesalarmsicherheit noch nicht gefährdet, so Wolfsberger.

Bei den 14 Übungen beteiligten sich im Durchschnitt 28 aktive Feuerwehrdienstleistende. Sehr positiv sei der Tag der offenen Tür verlaufen. Die alle vier Jahre stattfindende Leistungsschau lockte zahlreiche Zuschauer an. Bei bestem Septemberwetter wurden Fettbrände vorgeführt, konnte ein Auto mit Spreizer und Schneidgerät zerlegt oder mit dem Feuerlöschtrainer geübt werden. Die aktive Wehr hat 70 Mitglieder.

Derzeit sind 16 Jungen und Mädchen in der Jugendgruppe aktiv, wie der stellvertretende Jugendwart Martin Naumann berichtete. Zudem hat sich die Kinderfeuerwehr, die es seit November 2017 in Georgensgmünd gibt, etabliert. Hier werden 21 Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren einmal im Monat an den Feuerwehrdienst spielerisch herangeführt. Bei der Jugendfeuerwehr ging eine Ära zu Ende: Kevin Kolb bekleidete das Amt des Jugendwartes seit 2003. Er gab zum Jahreswechsel die Jugendarbeit in die Hände von Martin Naumann und Uwe Maderholz ab, die bisher seine Stellvertreter waren.

Zu Abschluss der Sitzung bescheinigte Kreisbrandrat Werner Löchl der Georgensgmünder Wehr, dass "alles passt: Gerätschaft top, Mannschaft top, Zusammenhalt top." Dem herzlichen "Weiter so" des Kreisbrandrats war nichts mehr hinzuzufügen.

 

Keine Kommentare