Finanzspritze zum Jubiläum

15.9.2010, 23:01 Uhr
Finanzspritze  zum Jubiläum

© Hiltl

„Was geschah denn in Abenberg, als sich ein Arzt und ein Pfarrer zusammenfanden, um in dieser kleinen Stadt eine Sanitätskolonne zu gründen?“ Diese Frage hat BRK-Kreisvorsitzenden Wolf-Dieter Ueberrück nach eigener Aussage sehr bewegt, als er zum 100-jährigen Jubiläum nach Abenberg eingeladen wurde. Schließlich falle in den Gründungszeitraum ein für die Rot-Kreuz-Bewegung denkwürdiges Datum, nämlich der Todestag von Henri Dunant (30.10.1910), dem Gründer der Rot-Kreuz-Bewegung und erstem Träger des Friedens-Nobelpreises.

Der Kreisvorsitzende erinnerte an die Gründungszeit im Jahr 1910, die eine Zeit der Geltungssucht gewesen sei, des Aufbruchs, des Wandels und der Zerrissenheit am Vorabend des ersten Weltkriegs. Beim Betrachten des Werdeganges falle auf, dass die Sanitätskolonne Abenberg schon früh in die Nachbarschaft eingebunden war: Schwabach im Norden, Roth im Osten, Windsbach im Westen und vor allem Georgensgmünd im Süden würden diesen Weg bis heute begleiten.

Im Namen des gesamten Kreisvorstandes, auch des anwesenden Ehrenvorsitzenden Siegfried Elbracht, überbrachte der Vorsitzende des BRK Kreisverbandes Südfranken seine Glückwünsche und dankte der Bereitschaft Abenberg für das ehrenamtliche Engagement. Als Geschenk brachte er die Zusage mit, im kommenden Haushaltsjahr die finanziellen Mittel für die erforderliche Sanierung der Gerätehalle bereitzustellen.

Viele kulturelle Veranstaltungen und Veranstaltungen der Vereine seien ohne die BRK-Bereitschaft nicht durchführbar, betonte Schirmherr und Bürgermeister Werner Bäuerlein. Das Leben in der Stadt wäre viel ärmer. „Ihr haltet Euch stets für den Einsatz für die Mitmenschen bereit“, lobte Bäuerlein und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieser freiwillige Dienst und Einsatz ein Vorbild für die Jugend ist. Der Wunsch, „helfen zu wollen und helfen zu können“, solle auch in Zukunft erhalten bleiben. Sein Dank galt Michael Hofer, seiner Führungsmannschaft und allen Helfern, auch den älteren.

Danach ließ der stellvertretende Kreisverbands-Vorsitzende Ernst Hofer, ehemals selbst Kolonnenführer in Abenberg, 100 Jahre bewegende Geschichte Revue passieren. Die dazu passenden Fotos versetzten die Betrachter von der weit zurückliegenden Vergangenheit bis in die Jetztzeit.

Die seit 54 Jahren bestehende Patenschaft zwischen den Bereitschaften Abenberg und Georgensgmünd habe vor allem in der kameradschaftlichen Zusammenarbeit bestanden, wusste Peter Naumann von der Patenbereitschaft Georgensgmünd zu berichten. Darum sei die Patenschaft beim 100-jährigen Jubiläum im Vorjahr in Georgensgmünd erneuert und urkundlich festgehalten worden.

Landrat Herbert Eckstein sprach in seinem Grußwort von geistiger Armut in der Gesellschaft und von Orientierungslosigkeit. Das aber sei nicht das Problem der BRK-Bereitschaft. Denn „es gibt nichts Wichtigeres und Schöneres, als anderen Leuten helfen zu können“. Und das würden die Sanitäter reichlich tun. Die Gesellschaft werde ein Stück ärmer, wenn sie alles nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen bewerte. Deshalb gehe der Dank an die BRK-Bereitschaft, „dass sie jungen Menschen mitgibt, was man nicht kaufen kann“. Nämlich in der Freizeit sinnvoll etwas mit anderen zu machen.

Als kleine, zuverlässige, starke und leistungsfähige Einheit bezeichnete Kreisbereitschaftsleiter Michael Langguth die Abenberger Bereitschaft, die in den vergangenen Jahren durch sehr viel Engagement und Eigenleistung zu einem Stützpfeiler der Einsatzeinheiten im BRK-Kreisverband Südfranken geworden sei. Durch die Fusion der früheren, relativ kleinen Kreisverbände Roth-Schwabach und Weißenburg-Gunzenhausen sei der jetzt mit zu den größten in Bayern zählende Kreisverband Südfranken entstanden. Damit habe sich auch das Aufgabengebiet der Abenberger erweitert.

Langguth erwähnte ehrenamtliche Aufgaben wie Blutspende, Sanitätsdienst und Breitenausbildung, aber auch überregionale Aktivitäten wie den Katastrophenschutz und die Unterstützung des hauptamtlichen Rettungsdienstes. In Abenberg gebe es seit Mitte dieses Jahres eine Schnelleinsatzgruppe Transport, außerdem sei der Fachdienst Technik und Sicherheit hier stationiert.

Um den weiteren Weg der Abenberger gut auszuleuchten, brachte er als Geschenk ein neues 13-kVA-Stromaggregat mit, das er dem Leiter der BRK Bereitschaft Abenberg, gleichzeitig Fachdienstführer des Fachdienstes Technik und Sicherheit, Michael Hofer, übergab.

Im Anschluss ehrte Vorstandsvorsitzender Wolf-Dieter Ueberrück langjährige Mitglieder . Das Ehrenzeichen der BRK-Bereitschaft in Bronze erhielten Michael Bergmann, Rudolf Dess, Andrea Emter, Hans Kuhn, Michael Langguth, Markus Mohr, Ingrid Strobel und Marianne Windisch.

Mit dem Ehrenzeichen der BRK- Bereitschaft in Silber ausgezeichnet wurden Marco Windisch und Helmut Winkler. Das Ehrenzeichen BRK-Ausbilder Silber erhielt Martin Winter. Mit der BRK-Ehrennadel für besondere Verdienste in Silber geehrt wurden Roswitha Mohr und Michael Hofer.