Franken-Prinzenpaar für den VfG Georgensgmünd

15.12.2014, 16:54 Uhr
Franken-Prinzenpaar für den VfG Georgensgmünd

© Foto: Jürgen Leykamm

In Roth zuhause, haben die beiden „eine Schwäche für kleine, aber leistungsstarke Vereine“, betonen sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Als Speerspitze des Faschings unter VfG-Flagge fühlen sie sich so richtig wohl. „Die Überraschung ist gelungen!“, betonte Georgensgmünds Bürgermeister Ben Schwarz nach der Vorstellung der neuen Tollitäten, er sei erfreut über die besondere Art „interkommunaler Zusammenarbeit.“

Die Gattenlöhners wussten es aber richtig spannend zu machen. Als sie zum krönenden Abschluss der Feier einmarschieren sollten, ließen sie sich etwas Zeit. Gebannt blickte man im Saal Richtung Tür, und mancher überlegte laut, ob es sich das neue Paar doch anders überlegt hatte. Erleichterung machte sich breit, als sich die Pforte öffnete und die Gattenlöhners als besondere Bescherung eintraten.

Der neue Prinz ließ es sich nicht nehmen, noch einmal vergnügt die Bewerbung um die Krone Revue passieren zu lassen. Bis auf ein paar „Faschingstreibereien“ sei man bislang nicht in die närrische Jahreszeit eingebunden gewesen. Von nun an aber stehen sie eine Session lang im Mittelpunkt. Alles fing mit der Frühstückslektüre der RHV an: Als sie lasen, dass die Tollitäten nicht nur gesellig, sondern auch „fränkisch gut unterwegs“ und Georgensgmünd frankenweit vertreten sollten, dachten sich beide auf Anhieb: „Wenn das nicht unsere Mission ist!“ Und schon folgte der Griff zum Telefonhörer.

Die Chemie mit VfG-Präsident Peter Strauber stimmte, also war man sich schnell einig. Dass der neue Prinz im Rother Stadtrat sitzt, sickerte durch, das Rätselraten begann, bis nun der Schleier gelüftet wurde.

Beide stehen dem, was auf sie zukommt, sehr neugierig gegenüber. „Ich bin schon oft ins kalte Wasser geworfen worden“, sagt der 58-jährige Gattenlöhner guten Mutes. Zugleich kündigte er an, die Untertanen „nicht mit Singsang und Spielchen zu quälen“. „Wir verlassen uns voll und ganz auf Euch“, ergänzte die 53-jährige Gattin.

Nach der Vorstellung gab es reichlich Glückwünsche von den Versammelten im Saal. „Das wird eine Superkampagne,“ hieß es, denn „Ihr kommt beide sehr sympathisch rüber“. „Wir sehen uns bestimmt öfter“, konnten die beiden in froher Erwartung zum Abschied den Untertanen zurufen.

Mit der Vorstellung des Prinzenpaares klang eine Weihnachtsfeier aus, bei der es auch nachdenkliche Töne gab. In einem Weihnachtsmärchen für Erwachsene etwa folgen der hohlen Parole „Ausländer raus!“ die Kaffeebohnen, die zurück in ihr Heimatland Uganda ziehen. Die Schnittblumen wandern zurück nach Kolumbien, die Weihnachtsgänse nach Polen, die Smartphones in den fernen und das Öl in den nahen Osten. Ausgerechnet drei Juden folgen dem Aufruf nicht: Maria, Josef und Jesus bleiben, um den Inländern den Weg zur Vernunft zu zeigen.

Eine andere Geschichte forderte auf, sich Zeit zu schenken. Für Lacher sorgte der Präsident, der ein eigenwilliges Backrezept vorstellte, das vor Whisky nur so triefte. Fazit: „Werfen Sie die Rührschüssel aus dem Fenster und pfeifen Sie auf den Kuchen.“

Auch Neues von der „Kerze Hoffnung“ gab es zu hören ebenso wie Jingle-Bells-Variationen auf der Querflöte und den Cup-Song im Weihnachtsmix. Das Christkind mit seinen Engeln durfte natürlich auch nicht fehlen – es ebnete die Bahn für das neue Prinzenpaar...

Keine Kommentare