Städtebauförderung

Für die alte Schule in Thalmässing: Fülle an Ideen ausgebreitet

11.9.2019, 18:00 Uhr
Womöglich entsteht hier bald eine neue Heimat für die Volkshochschule, Beratungsangebote, örtliche Vereine und Musikgruppen. Die Gemeinde Thalmässing will ihre alte Schule für bis zu 1,3 Millionen Euro umgestalten.

© Foto: HiZ-Archiv/Klier Womöglich entsteht hier bald eine neue Heimat für die Volkshochschule, Beratungsangebote, örtliche Vereine und Musikgruppen. Die Gemeinde Thalmässing will ihre alte Schule für bis zu 1,3 Millionen Euro umgestalten.

Mit Bewilligungsbescheid vom Juli dieses Jahres werden die förderfähigen Kosten der Revitalisierung der alten Schule mit bis zu 80 Prozent aus dem Förderprogramm des Freistaats Bayern für den Städtebau bezuschusst. Bis zu 896.000 Euro werden in Aussicht gestellt.

Eine stolze Summe, die nicht nur die Markträte aufhorchen ließ. Der Bürgermeister sprach von einer "einmaligen Chance", den Leerstand mit neuem Leben zu erfüllen. Wenn man die alte Schule einer neuen Nutzung zuführe, leiste man einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Wohn- und Lebensqualität, da waren sich Bürgermeister und Ratsgremium einig. Wenn das Gebäude einmal renoviert ist, soll es eine möglichst flexible Nutzung ermöglichen. Es gebe bereits eine Anfrage einer Thalmässinger Künstlergruppe, verriet Küttinger.

Bisher nur Brainstorming

Das Gebäude soll künftig als eine Anlauf- und Bildungsstätte für die Bürger und Vereine dienen. Möglich seien eine Bürgerinformationsstelle, Beratungsangebote und multifunktionale Mehrzweckräume. "Bisher gab es nur ein Brainstorming, was die künftige Nutzung des Hauses betrifft", berichtete Küttinger. "Wir klären den Bedarf und halten Rücksprachen mit möglichen Nutzern." Die Schule solle keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Einrichtungen darstellen.

Das bisherige Nutzungskonzept sieht vier Bereiche vor: Bildung, musische Erziehung, Beratung und "Sonstiges". Im Bereich Bildung denkt man an die Volkshochschule, Weiterbildung, Vorträge, Lesungen, Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfestunden für Kinder und Jugendliche sowie Schulungen.

Der Bereich "Musische Erziehung" soll abgedeckt werden durch Einzelunterricht, Musikkapellen, Probenmöglichkeiten für Bands und Chöre sowie durch ein Lager für Noten und Instrumente. Im Bereich "Beratungsangebote" denkt man an Familien-, Schüler-, Rentner-, Energie-, Natur-, Asyl-, Senioren-, Wohn- und städtebauliche Beratung und an ein Bürgerbüro. Auch der VdK soll mit ins Boot geholt werden.

Der Bereich "Sonstiges" deckt ein breites Spektrum ab: Rotes Kreuz, Wasserwacht, Ferienprogramm, Ausstellungen, Spielenachmittage, Vereine, Asyl- und Helferkreis, Standesamt, Senioren, generationsübergreifende Veranstaltungen, Mutter-Kind-Gruppen und Babyflohmärkte.

Zwei Varianten zur Wahl

Die Markträte zeigten sich sehr angetan von der Fülle der Ideen und Nutzungsmöglichkeiten, die ihnen von der Verwaltung vorgestellt wurden. Bürgermeister Küttinger stellte erste Überlegungen zur baulichen Umgestaltung vor. So soll die Unterstellhalle für Fahrräder abgerissen werden. Der zweite Anbau soll rückgebaut und ein Heizwerk errichtet werden. Der Eingang soll wieder dort hinkommen, wo er schon vor dem Umbau war. Rampen sollen einen barrierefreien Zugang ermöglichen.

Der (zur Sitzung nicht anwesende) Vertreter des Planungsbüros hat zwei Varianten ausgearbeitet, die Georg Küttinger vorstellte. Variante 1 sieht vor, dass der Saal teilbar ist, es drei Büros, eine kleine Teeküche, Toiletten sowie einen Defibrilator gibt. Der Saal soll mit Stühlen und Tischen ausgestattet werden.

Variante 2 geht von einem Saal mit 60 Qudratmetern, vier Büros, einer großen Teeküche, einem Stuhllager, einem Windfang und einem Kopierraum aus. Im Obergeschoss könnten die VHS sowie ein Musikzimmer, ein Büro und ein Raum für Einzelunterricht untergebracht werden.

In der anschließenden Aussprache wurde deutlich, dass die meisten Markträte der Variante 2 den Vorzug geben. "Der Standort der alten Schule ist sehr gut", lobte Martin Hauke, "er ist geradezu ideal, weil er in der Mitte des Ortes liegt."

Beschluss fiel einstimmig

"Die alte Schule ist ein besonderes Gebäude", würdigte Michael Kreichauf. Auch Ursula Klobe fand es gut, wenn ein Haus von der Bevölkerung vielfältig genutzt werden kann. Matthias Kübler regte an, dass die kommunale Verwaltung ebenfalls Räume in der alten Schule nutzen könnte.

"Die Anzahl der Toiletten sollte ausreichend geplant werden", das wünschte sich Johannes Mailinger. Erwin Schneider wies darauf hin, dass für Bastel-Gruppen robuste Tische bereitstehen sollten. Heiko Lesch wünschte sich, dass der Eingangsbereich noch größer gestaltet werden sollte, weil das Foyer im Entwurf "zu schlauchmäßig" sei.

"Für die Volkshochschule, für Vereine und Beratungsdienste wollen wir keine Miete verlangen", erklärte Bürgermeister Küttinger". Die Kostenschätzung gehe von 1,2 bis 1,3 Millionen Euro aus, der Zuschuss belaufe sich auf knapp 900.000 Euro. Der Beschluss fiel einstimmig für die Variante 2 aus. Abgelehnt wurde von Georg Küttinger ein Vorschlag von Ursula Klobe, vor dem Haus einen Trinkwasser-Brunnen zu schaffen.


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