Gmünder Nahwärme dem Schwimmbad geopfert

5.5.2018, 17:54 Uhr
Gmünder Nahwärme dem Schwimmbad geopfert

© Detlef Gsänger (Archiv)

Hinsichtlich der Hallenbadsanierung hat die Gemeinde Georgensgmünd Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt und eine positive Rückmeldung bekommen. Da es sich um ein zeitlich befristetes Programm handelt, müssen nun zeitnah die weiteren Planungs- und Ausführungsbeschlüsse gefasst werden. Baubeginn soll gemäß Förderrichtlinien bereits im nächsten  Jahr oder 2020 sein.

"Eine einmalige Chance", betonte Bürgermeister Ben Schwarz. Nach ersten groben Planungen und Berechnungen kommt die Sanierung mit eventueller Erweiterung des Liegebereichs, der Umkleiden sowie Bau eines Saunaraumes auf rund 4,6 Millionen Euro, wobei die Fördersumme in Höhe von 70 Prozent abzuziehen wäre.

Personell und finanziell nicht zu stemmen

Die Gemeinde jedoch hat auch die Energetische Sanierung der "Alten Turnhalle" sowie ein "Nahwärmenetz" im laufenden Förderprogramm EFRE angemeldet. Schwarz machte unmissverständlich klar, dass diese Arbeiten im gleichen Zeitraum geschehen müssten und dies deshalb durch die Gemeinde nicht zu stemmen sei.

Deshalb wurden nach Rücksprache mit der Regierung von Mittelfranken die beiden letztgenannten Anträge zurückgezogen. "Wegen der Hallenbadsanierung und weiterer gemeindlicher Vorhaben wäre die Gemeinde sowohl finanziell, als auch personell an Grenzen gestoßen", erklärte der Rathaus-Chef.

Zwei Förderungen zur Auswahl

Allerdings hat sich die Gemeinde in Sachen Hallenbad auch um eine Schulbauförderung beworben. 60 Klassen seien hier Voraussetzung, sagte Schwarz. Eine Zahl, die zu schaffen sei, zähle man die Nachbarschulen, zu denen bereits Kontakte bestehen, hinzu. Käme Georgensgmünd hier zum Zuge, würde der Fördersatz 56 Prozent betragen. Da eine Doppelförderung jedoch ausgeschlossen ist, "müssen wir nun Gewerk für Gewerk schauen, was am Ende für uns günstiger kommt", so Schwarz. Voraussetzung ist, dass mit dem Ausschreibungsverfahren unverzüglich zu beginnen ist.

"Um das Bad zu retten, hat uns die Regierung von Mittelfranken Unterstützung zugesagt", erklärte zudem der Bürgermeister. Schließlich muss die Gemeinde am Ende dennoch viel Geld in den Hand nehmen, um das anvisierte Projekt zu finanzieren.

Sanierung noch nicht in trockenen Tüchern

In der Diskussion im Gemeinderat kam immer wieder die hohe finanzielle Belastung für die Gemeinde zur Sprache, allerdings auch die Festlegung anlässlich der Klausurtagung, das Hallenbad für die nächsten Jahre zu erhalten. "Allerdings nicht um jeden Preis", fügte Uwe Beyer hinzu. "Wir müssen festlegen, was wir uns leisten können, um das Bad auch in den nächsten 25 Jahren betreiben zu können, und wo unsere finanzielle Schmerzgrenze ist", meinte Friedrich Kolb (CSU).

Volker Straubinger (CSU) meinte gar, auch 1,2 Millionen Euro aus eigener Tasche zu bestreiten falle der Gemeinde schwer. Deshalb müsse das Thema "Hart und auch kontrovers diskutiert werden, und man müsse im negativen Fall auch offen eingestehen, dass für eine Gemeinde wie Gmünd das Bad nicht länger haltbar ist".

Architekt soll Auftrag bekommen

Jürgen Richter (Grüne) bedauerte, dass hinsichtlich des geplanten Nahwärmenetzes ein Rückzieher gemacht worden sei und appellierte, die Klimaschutzziele in der Gemeinde dringend weiter zu verfolgen.

Einig war sich das Gremium, das Ziel Schulschwimmbad weiter im Auge zu behalten, deshalb wird das Vergabeverfahren hinsichtlich der Planungen durchgeführt. Zudem wird in die Überlegungen auch die mögliche Förderung nach den Schulförderrichtlinien abgeklopft. Am Ende dieses Vorgangs soll sich herausstellen, welche Förderung der Gemeinde am günstigsten kommt.

Erst im Anschluss könnten die konkreten Baukosten und die jeweilige Zuschusshöhe ermittelt werden.

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