"Goldene Himmelshochzeit"

23.6.2019, 14:39 Uhr

© Foto: Tobias Tschapka

Vorneweg marschierte die Thalmässinger Blaskapelle unter der Leitung von Bürgermeister Georg Küttinger, und auch die Jugendkapelle "Thalmässing Sound" war mit von der Partie, die ebenfalls mit ihrem Rhythmus dafür sorgte, dass sich der Festzug im Gleichschritt fortbewegte. Pünktlich zum Abmarsch begann es leicht zu regnen, sodass manche Fahnenträger ihre kostbaren Wahrzeichen nur verhüllt präsentierten, aber es blieb beim leichten Tröpfeln.

Am Marktplatz stellten sich die Delegationen in Reih und Glied zu einer kurzen Gedenkfeier auf, als der Vorsitzende und der Kommandant der Thalmässinger Feuerwehr, Patrick Brandl und Sebastian Schneider, einen Kranz am Denkmal in der Ortsmitte niederlegten zur Erinnerung für die verstorbenen Kameradinnen und Kameraden. Danach ging es weiter Richtung Feuerwehrhaus am Ortsausgang, wobei der Zug wegen eines schnell vorbeirauschenden Notarzt-Einsatzfahrzeugs einmal kurz anhalten musste.

Es dauerte lange, bis im Festzelt alle Gäste ihre Plätze eingenommen hatten. Danach folgte der spektakuläre Einzug der Fahnenträger, die sich mächtig ins Zeug legten, ihre schwergewichtigen Banner durch die Luft zu schwenken und dabei auch den einen oder anderen aufgehängten Lautsprecher streiften. Die größte Fahne besaß ausgerechnet der FCN-Fanclub Rot-Schwarze Thalach-Tiger, bei der auf das Schwenken vorsichtshalber verzichtet wurde.

Vorsitzender Brandl begrüßte anschließend alle Anwesenden, unter denen sich jede Menge Ehrengäste befanden, von denen die meisten ein kurzes Grußwort sprachen. Brandl selbst beschrieb den Dienst bei der Feuerwehr als eine Mischung aus Schweiß, Adrenalin und Schlafmangel, "eine Achterbahn der Gefühle, fast so wie in einer Ehe". Daher bezeichnete er das 150-jährige Jubiläum der Thalmässinger Feuerwehr als eine "Goldene Himmelshochzeit", denn wenn man die Jahre einer goldenen Hochzeit (50 Jahre) und einer Himmelshochzeit (100 Jahre) addieren würde, käme man auf das Alter, welches heute gefeiert würde.

Er wünschte sich, dass das Ehrenamt zukünftig einen besseren Stellenwert erlangt, "sonst werden solche Hochzeiten bald nicht mehr gefeiert", so Brandl, der allen Mitgliedern – von den Bambini über die Jugend bis hin zu den aktiven und passiven Mitgliedern – seinen Dank aussprach. "Wir sind eine gut funktionierende Mannschaft", ist sich Brandl sicher.

Pfarrer Frank Zimmer blickte voller Dankbarkeit auf 150 Jahre Thalmässinger Feuerwehr – immerhin fünf Generationen – zurück, und erinnerte auch an den heiligen Florian, den Schutzpatron aller Feuerwehrmänner, auf den sich eben diese "Floriansjünger" berufen würden.

Für Georg Küttinger ist die ehrenamtliche Tätigkeit ein Ausdruck für gesellschaftliche Verantwortung, und er zeigte sich stolz, dass sich in der Marktgemeinde rund 600 Männer und Frauen bei den Feuerwehren einbringen würden. "Das ist prozentual betrachtet eine tolle Quote", so Küttinger. Dem konnte sich Landrat Herbert Eckstein nur anschließen. "Jeder neunte Bürger engagiert sich in der Marktgemeinde bei der Feuerwehr, das ist einzigartig im Rother Landkreis", lobte Eckstein, der stellvertretend für alle Feuerwehrleute dem Vorsitzenden Brandl den Landkreis-Krug überreichte.

Es folgten die Grußworte von Kreisbrandmeister Erwin Schneider und Kreisbrandinspektor Werner König, und auch vom Kommandant Sebastian Schneider gab es zum Abschluss des offiziellen Teils noch viel Lob für alle Kameradinnen und Kameraden, die getreu dem Motto "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr" allzeit bereit und motiviert seien, Mensch und Tier vor Unheil zu schützen, sowie Gut zu bergen.

 

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