Grün ist die Hoffnung

28.11.2019, 17:09 Uhr
Grün ist die Hoffnung

© Foto: Stadt Hilpoltstein

Sein Dank galt dem Arbeitskreis Umwelt und Energie, der in Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur des Landkreises Roth für die Planung und Umsetzung verantwortlich war. Dieses Projekt biete den Bürgern die Möglichkeit, ihr eigenes Gebäude mit Grundstück zu bewerten und gleichzeitig neue Ideen kennenzulernen, betonte Mahl.

Die Stadt Hilpoltstein könne nun zukünftig vorbildliches Bauen und Sanieren mit der Grünen Hausnummer auszeichnen. Das motiviere wiederum vielleicht weitere Hausbesitzer zum Mitmachen. Landrat Herbert Eckstein freut sich, dass die Idee der Grünen Hausnummer, die er bereits vor Jahren im Kreistag vorgestellt hat, nun praktisch umgesetzt wird, und, hofft, dass andere Kommunen nachziehen.

Tobias Doblinger vom Energie-Netzwerk Agrar-Rohstoffe C.A.R.M.E.N referierte über die Bedeutung der Privathaushalte für die Reduzierung der Treibhausgas-emissionen. Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, ist nur mit einer Steigerung der Energieeffizienz und dem Ausbau erneuerbarer Energien möglich. Bauen mit der Sonne, energetische Qualität der Gebäudehülle, Heiztechnik auf der Basis erneuerbarer Energien und Energieeinsparung bei Altbauten sind der Schlüssel für einen verbesserten Klimaschutz. Bereiche also, die auch im Hilpoltsteiner Bewerbungsbogen mit vielen praktischen Beispielen aufgelistet sind. Bisher gibt es in Bayern sechs Gemeinden und Landkreise, die eine Grüne Hausnummer eingeführt haben. Deren Erfahrungen möchte C.A.R.M.E.N in einem Leitfaden für weitere interessierte Gemeinden bündeln.

Im zweiten Teil des Abends stellten Mitglieder des Arbeitskreises den von ihnen entworfenen Bewerbungsbogen vor. Frank Lehner erklärte zunächst das Konzept, das die gleichrangige Bewertung der Gartengestaltung zusammen mit dem Verbraucherverhalten bei Wasser und Energie sowie die Bauweise und Ausstattung des Gebäudes vorsieht. Für die Auszeichnung mit einem grünen Hausnummernschild ab 150 Punkten ist deshalb in den Bereichen Natur/Wasser/Energie und Gebäude/Bauweise/Ausstattung jeweils eine Mindestpunktzahl von 75 erforderlich. Der AK legt Wert darauf, dass es vielfältige Möglichkeiten geben soll, Punkte zu erhalten, um vor allem Bewerbern mit Altbauten eine größere Bandbreite zu bieten, damit sie die Vorgaben erfüllen können.

Felicia Laue zeigte anschließend Ideen für eine naturnahe Gartengestaltung, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt liefert. Mit zahlreichen interessanten Bildern spannte sie den Bogen von Nisthilfen für Insekten und Vögel, unterschiedlichen Standorten (zum Beispiel Teich, Trockenmauer, Wiese) bis hin zu unbefestigten Gartenwegen und zur Verwendung von einheimischen Bäumen und Sträuchern.

Mit vielen praktischen Beispielen präsentierte Dieter Tausch von der ENA den Bereich Gebäude/Bauweise/Ausstattung. Sind für Neubauten die Bestimmungen für die Klassen eines KfW-Effizienzhaus meist ausreichend, um einen Großteil der geforderten Mindestpunktzahl zu erreichen, bieten sich für einen Altbau mehrere Möglichkeiten.

Die Nutzung der Sonne für Warmwasser und Strom gehören beispielsweise ebenso zum Kriterienkatalog wie moderne Heiztechnik und Wärmeschutzmaßnahmen. Hat man dann noch beim Innenausbau natürliche Baustoffe wie Holz oder Naturstein verwendet, erhöht sich das Punktekonto zusätzlich.

Wer sich für die Grüne Hausnummer bewerben will, kann sich den Bewerbungsbogen unter https://www.hilpoltstein.de/formulare/ herunterladen oder in den beiden Rathäusern und der Residenz zusammen mit einem Flyer abholen. Nachdem der Bewerber anhand des Bogens sein Grundstück und Haus selbst bewertet und die Mindestpunktzahl erreicht hat, kann die Bewerbung im Bauamt bis zum 30. Juni jeden Jahres abgegeben werden. Die eingereichten Nachweise wie Kopien von Handwerkerrechnungen und Fotos erleichtern die Vorbereitung eines Besichtigungstermins..

Ein Fachteam von drei Personen begutachtet und bespricht mit dem Bewerber seine Einschätzungen. Bestätigen sich die verlangten Vorgaben, kommt es im Herbst im Rahmen einer Veranstaltung zu einer Auszeichnung mit der Grünen Hausnummer.

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